MAGNIFICAT - Das Stundenbuch April 2021

Montag, 19. April 2021
Heiliger Leo IX.
Seliger Marcel Callo
Leo IX. (1002–1054) gilt als der bedeutendste deutsche Papst
des Mittelalters. Sein ursprünglicher Name war Bruno Graf
von Egisheim-Dagsburg. Schon mit 24 Jahren wurde er Bischof von
Toul. Durch häufige Visitationen und die Förderung der Reform
der Klöster im Sinne Clunys trug er viel zur Hebung des religiösen
Niveaus bei. Nach dem Tode des Papstes Damasus II. wurde er von
seinem Vetter, Kaiser Heinrich III., zum Papst bestimmt, bestand
aber vor seinem Amtsantritt (1049) auf der Zustimmung durch den
Klerus und das Volk von Rom. Als Papst organisierte er die päpstliche
Verwaltung neu und reduzierte den Einfluss des römischen
Klerus, indem er zahlreiche Reformer nach Rom berief. Er war Begründer
des Kardinalskollegiums in seiner bis heute beibehaltenen
Form. Er unternahm zahlreiche Reisen durch Deutschland, Frankreich
und Italien, wo er sich um die Reform der Kirche bemühte.
Auf mehreren Synoden trat er für den Zölibat ein und bekämpfte
Simonie (Kauf von geistlichen Ämtern) und Laieninvestitur (Besetzung
kirchlicher Ämter durch weltliche Herrscher). Bereits während
seiner Amtszeit zeichnete sich die Trennung zwischen Westund
Ostkirche ab, die er aber nicht mehr erlebte.
Schrifttexte: Lesung: Ez 34, 11–16; Evangelium: Joh 15, 9–17
Marcel Callo (1921–1945), ein katholischer Jugendarbeiter
und Gegner des Nationalsozialismus, wird als „Märtyrer der
Arbeiterjugend“ verehrt. Er wuchs in Frankreich in einer kinderreichen,
sehr religiösen katholischen Arbeiterfamilie auf. Schon früh
war er als Ministrant und Pfadfinder aktiv. Mit 13 Jahren trat er
der christlichen Arbeiterjugend Frankreichs bei, wo er bald eigene
Jugendgruppen leitete. In dieser Zeit begann er eine Buchdruckerlehre.
Nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen half er
vielen Menschen, ins unbesetzte Frankreich zu fliehen. Im März
1943 wurde er als Fremdarbeiter nach Deutschland deportiert