MAGNIFICAT - Das Stundenbuch April 2021

Singt dem Herrn ein neues Lied 306
wieder stellt. Das Baby beruhigen in seiner namenlosen Not;
das Kleinkind trösten, das gestürzt ist und sich wehgetan hat,
was für ein schlimmer Schrecken; das Schulkind, das untröstlich
ist, weil es so schwer Lesen und Schreiben lernt, während
es den anderen so leichtfällt. Das tut weh, das ist ungerecht. Der
kleine Junge, der nicht zum Kindergeburtstag eingeladen ist.
Warum nur? Ein großer Schmerz. Oder da ist der beste Freund,
die beste Freundin, auf die dann doch kein Verlass ist. Was für
ein grausamer Verrat. Da ist die lebenstüchtige Nachbarin, Mutter
dreier halbwüchsiger Kinder, die eine bedrohliche medizinische
Diagnose mit sich herumträgt. Und da ist die Freundin,
die den Lebenspartner und Vater ihrer Kinder verloren hat. Sie
alle brauchen unseren Trost, hoffentlich nicht alle auf einmal.
Die Tröster trösten
Das ist kein verzerrendes Schreckensbild unserer Lebenswelt.
Jeder und jede von uns könnte hier mitschreiben, weiterschreiben,
eigene Erfahrungen einbringen, eigenes Erleben von Trostlosigkeit
und von Trost. Trösten, das haben wir alle schon einmal
versucht. Manchmal ist es uns gelungen. Und wir alle sind
schon einmal getröstet worden, hoffentlich. Diesen einen trostlosen
Menschen trösten, was für eine Herausforderung! Was
für eine Aufgabe! Wer gibt uns dazu die Gaben? Wer tröstet die,
die trösten wollen?
Gott im Spiel
Doch „aller Welt“, der ganzen Welt, ein Tröster sein, wie es „der
heilge Herre Jesus Christ“ ist (1. Strophe): das ist eigentlich unvorstellbar.
Da ist wohl Gott im Spiel. Wo immer wir Menschen
trösten, und wo immer Menschen getröstet werden, da ist wohl
Gott selbst im Spiel. Doch wer „aller Welt ein Tröster ist“, dem
muss Gott unvergleichlich nahe sein, dem wohnt der Schöpfer-