MAGNIFICAT - Das Stundenbuch April 2021

Themen und Termine 316
übersiedelte die Familie nach Aachen, wo der Vater stellvertretender
Regierungspräsident wurde. Pauline besuchte die dortige
Töchterschule. Ihre Lehrerin Luise Hensel weckte mit ihrer
tiefen Begeisterung und eigenen Religiosität in Pauline den
Wunsch, ein Leben als Ordensschwester zu führen. Doch starb
ihre Mutter 1834 an Typhus, sodass Pauline zunächst den Haushalt
führte und ihrer Mutter in deren sozialem und karitativem
Engagement nachfolgte.
Einsatz für arme Kinder
Nach der Pensionierung des Vaters zog die Familie auf das Gut
Böddeken, den Winter verbrachte Pauline mit der Familie im
ehemaligen Präsidentenhaus an der Busdorfkirche in Paderborn.
Dort musste Pauline viel Armut erleben und entschloss
sich daraufhin, gemeinsam mit anderen Frauen in einem Verein
den armen Menschen zu helfen. Sie kümmerte sich um eine
Möglichkeit, wo Kinder aufgenommen werden konnten, die
noch nicht schulpflichtig waren. Pauline sorgte auch für die Finanzierung,
die sie vor allem mit Wohltätigkeitsveranstaltungen
sicherstellte. 1842 starb auch Paulines Vater. So gab sie ihren
Sitz in Gut Böddeken auf und gründete in Paderborn ein privates
Institut, in dem blinde Kinder, die aus ärmlichen Verhältnissen
waren, aufgenommen und unterrichtet werden konnten.
Ein Orden für die Blinden
Pauline suchte nach einer Ordensgemeinschaft, in der sie ihren
Dienst für blinde Menschen am besten ausüben und ihre Vorstellungen
umsetzen konnte. Auf Rat von Weihbischof Anton
Gottfried Claessen, einem Freund der Familie, gründete sie jedoch
gemeinsam mit vier weiteren Frauen am 21. August 1849
die „Kongregation der Schwestern der christlichen Liebe“, die
sie auf die Basis der Augustinerregel stellte. Pauline blieb bis