MAGNIFICAT - Das Stundenbuch April 2021

303 unter die Lupe genommen
mobil?“ Und das Begreifen auf dem Weg fragt: „Wie mobil bin
ich – in Kopf und Herz?“
Stefan Voges
Pilgerweg der Gerechtigkeit
und des Friedens
Sich gemeinsam auf den Weg zu machen, ist das Ziel des 2013
vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) ausgerufenen
„Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens“. Nichts weniger
als ein neues Paradigma für die ökumenische Bewegung
sollte damit zum Ausdruck gebracht werden. Seit der Vollversammlung
des ÖRK 2013 in Busan (Südkorea), die den Pilgerweg
initiierte, haben sich viele Kirchen gemeinsam in Bewegung
gesetzt. Im ganz wörtlichen Sinn haben beispielsweise
mehrere Kirchen sich auf sogenannten Klimapilgerwegen für
einen kompromisslosen Einsatz für die Schöpfung engagiert.
Andere haben in der gemeinsamen Sorge für Menschen, die an
den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, ihre Einheit neu
zu buchstabieren gelernt.
Dynamisches Pilgern zur Ökumene
Für viele war der „Pilgerweg“, der nun vor fast acht Jahren ins
Leben gerufen wurde, zunächst fremd. Für die protestantische
Tradition hatte das „Pilgern“ keinen traditionellen Hintergrund,
einigen war es sogar mehr suspekt. Aber auch im römisch-katholischen
oder orthodoxen Umfeld haben Pilgerwege zunächst
eine andere Tradition, als sie der Aufruf des ÖRK vorsah. Doch
rasch wurde deutlich, dass die Metapher des Pilgerwegs ein
theologisches Konzept für den weiteren Weg der Ökumene auf-