MAGNIFICAT - Das Stundenbuch April 2021

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Sonntag, 11. April · Eucharistie
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 32–35
Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war e i n
Herz und e i n e Seele. Keiner nannte etwas von dem, was
er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.
Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung
Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen
allen.
Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die
Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz,
brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem
wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.
Impuls zur Lesung
„Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt.“ Lukas schildert
das Ideal der Urgemeinde – vermutlich auch, weil es in den
Gemeinden seiner Zeit nicht mehr so ideal zugeht. Beim Geld
hört die Freundschaft auf, heißt es auch heute. Die Erfahrung
bestätigt diesen Satz allzu oft. Unter denen, die zum Glauben
an den Messias Jesus gefunden haben, sieht die Sache anders
aus. Sie fürchten sich nicht, großzügig zu sein und ihr Vermögen
mit denen, die es nötig haben, zu teilen. Sie haben
keine Angst, über den Tisch gezogen zu werden, ein schlechtes
Geschäft zu machen, zu kurz zu kommen. Lukas sagt uns
auch, warum das so ist: „Alle wurden mit dem Heiligen Geist
erfüllt.“ (Apg 4, 31) Nicht weil Seelenverwandte zueinandergefunden
haben, sondern weil die Gemeinde im Heiligen Geist
„ein Herz und eine Seele“ geworden ist, leidet niemand Not.
Ein Herz und eine Seele, das ist keine Aussage über Sympathiewerte.
Hier klingt vielmehr das Hauptgebot an, das Gebot,
Gott zu lieben „mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit
ganzer Kraft“ (Dtn 6, 5). Wer Gott ungeteilt lieben lernt, lernt
liebevoll teilen.