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Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

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Qualitative Primärerhebungen<br />

„Allerd<strong>in</strong>gs befürchte ich, wenn es jetzt e<strong>in</strong> Gesetz gibt, das jedem Verlag, jedem<br />

Unternehmen vorschreibt, se<strong>in</strong>e <strong>Praktika</strong>nten anzustellen, dann nimmt dich ke<strong>in</strong>er<br />

mehr. Also vor allem kle<strong>in</strong>ere Verlage […], die machen das nicht. Ja, natürlich,<br />

dann hast du ke<strong>in</strong>e Chance mehr, e<strong>in</strong> Praktikum zu absolvieren.“ (David)<br />

Vier Befragte äußerten den Wunsch e<strong>in</strong>er stärkeren Verpflichtung seitens des Praktikumsbetriebs,<br />

das Praktikum als Ausbildung zu verstehen <strong>und</strong> entsprechende Elemente<br />

<strong>in</strong> die Praktikumsgestaltung zu <strong>in</strong>tegrieren, wofür die folgende Aussage des Architekturstudenten<br />

Dom<strong>in</strong>ik e<strong>in</strong> Beispiel bildet:<br />

„Was ich mir irgendwie wünschen würde, wäre e<strong>in</strong>e Art Verpflichtung von dem<br />

Büro, wo ich b<strong>in</strong>, dass sie mir auch bestimmte Sachen beibr<strong>in</strong>gen, dass sie mir sagen:<br />

Okay, du machst bei uns auf jeden Fall das <strong>und</strong> das <strong>und</strong> das. Und das br<strong>in</strong>gen<br />

wir dir bei. Wir wissen, dass du es nicht im Studium hast, das br<strong>in</strong>gen wir dir bei.<br />

Aber dafür musst du halt noch da mitarbeiten, da mitarbeiten, da mitarbeiten. […]<br />

So e<strong>in</strong> Ausbildungsziel irgendwie im Praktikum, das fände ich irgendwie ganz<br />

cool.“ (Dom<strong>in</strong>ik)<br />

E<strong>in</strong>e Schaffung bzw. Ausweitung der Pflichtpraxis <strong>in</strong> ihrem Studium fordern fünf Befragte.<br />

Dies wird mit der Möglichkeit dadurch vertiefter E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die berufliche Praxis<br />

<strong>und</strong> der damit e<strong>in</strong>hergehenden gesteigerten Orientierungswirkung begründet.<br />

Von manchen Befragten wird darüber h<strong>in</strong>aus der Wunsch stärkeren Zusammenhalts<br />

bzw. besserer Organisation von <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen geäußert:<br />

„Das war z.B. <strong>in</strong> unserem Jahrgang die totale Diskussion. Da hat es viele Leute gegeben,<br />

die gesagt haben: Es darf e<strong>in</strong>fach ke<strong>in</strong>er für nix arbeiten, weil wir machen<br />

uns selber, quasi – blöd gesagt – den Markt kaputt. Weil wir s<strong>in</strong>d dann an der FH<br />

fertig <strong>und</strong> suchen dann wirklich e<strong>in</strong>en Job. Und schon ist der nächste Jahrgang da,<br />

wo alle sagen: Gebt mir das, ich mache es für gratis!“ (Johanna)<br />

Weiters genannt wurden mehr Unterstützung der Praktikumssuche durch die jeweilige<br />

Hochschule, genauere Richtl<strong>in</strong>ien zur Praktikumsgestaltung, sowie mehr arbeitgeber-<br />

/arbeitgeber<strong>in</strong>nenseitige Transparenz die Möglichkeit von <strong>Praktika</strong> sowie die Anforderungen<br />

an <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen betreffend.<br />

Anschlussbeschäftigung<br />

Studierendenpraktika dürften im Vergleich zu <strong>Praktika</strong>, die erst nach Studienabschluss<br />

absolviert werden, <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>, im direkten<br />

Anschluss weiter für die Praktikumsorganisation tätig werden zu können. Dennoch<br />

ergibt sich aus Studierendenpraktika häufig e<strong>in</strong>e weitere Beschäftigung bei der Praktikumsorganisation.<br />

In unserem Sample war dies bei 13 der 41 erhobenen <strong>Praktika</strong> unterschiedlicher<br />

Branchenzugehörigkeit der Fall. Dabei reichte die Palette der Beschäftigungsformen<br />

von e<strong>in</strong>em weiteren Praktikum im darauf folgenden Jahr über freie<br />

Mitarbeit (am häufigsten genannt) bis zu e<strong>in</strong>em Angebot regulärer Mitarbeit noch vor<br />

Studienabschluss (das allerd<strong>in</strong>gs abgelehnt wurde).

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