Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Ã–sterreich. Empirische ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

168 Zusammenfassung / Schlussfolgerungen grenzten Rahmen Praxis in einem betrieblichen Alltag ermöglichen und darüber hinaus der „Deal“ zwischen Praktikant/Praktikantin und Praktikumsorganisation auch im Fall einer fehlenden Entlohnung insofern vertretbar erscheint, als das Praktikum ja im Studium anrechenbar ist. Beides, d.h. die Begrenzung auf einen bestimmten Zeitraum und die Anrechenbarkeit im Studium, ist bei sonstigen bzw. „freiwilligen“ Praktika von Studierenden nicht oder nur sehr eingeschränkt gegeben. Die Motivation oder umgekehrt der Druck, ein Praktikum zu absolvieren, ist vielmehr dem vagen Versprechen besserer zukünftiger Berufschancen geschuldet und steht zudem im Fall von Gratispraktika eher jenen offen, die sich das auch leisten können, d.h. für dieselbe Zeitspanne keinen besser bezahlten Job zur Einkommenssicherung benötigen. Generell verlaufen die Grenzen zwischen Praktika von Studierenden (abseits der Pflichtpraktika) und Formen studentischer Erwerbsarbeit fließend und wäre die Eindämmung jener Praktika wünschenswert, die in Relation zur tatsächlich erbrachen Leistung schlecht entlohnt bzw. abgesichert sind. Dasselbe gilt noch wesentlich ausgeprägter für Graduiertenpraktika, d.h. für Personen mit abgeschlossener Hochschulausbildung, die sich darüber einen Einstieg in den akademischen Arbeitsmarkt versprechen. Hier, d.h. bei der „Generation Praktikum“ im engeren Sinn, haben Jobs, die als Praktika vergeben werden und in der Regel normale Arbeitsverhältnisse sind, wohl die geringste Legitimation. In dieser Studie wurde bereits ausführlich auf die unterschiedliche Problemschwere von Praktika nach Branchen bzw. Betriebsgröße der Praktikumsorganisation eingegangen. In sehr verkürzter Form verringert sich die Problemwahrscheinlichkeit mit der Betriebsgröße der Praktikumsorganisation bzw. im Fall technisch-naturwissenschaftlicher sowie wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildungen. Demgegenüber häufen sich problembehaftete Praktika in kleinbetrieblichen Strukturen bzw. bei Studierenden und Absolventen/Absolventinnen von geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Mehrmals wurde darauf hingewiesen, dass insbesondere in diesen Bereichen das strukturelle Problem schlecht bezahlter und abgesicherter Jobs auch nach der Abschaffung von Praktika wohl nicht gelöst wäre; sowie weiters darauf, dass erst die intensivere Verschränkung zwischen Arbeitsmarktpolitik und Hochschulpolitik imstande wäre, die Situation in bestimmten Massenstudienfächern, die ihren Ausdruck u.a. in problembehafteten Praktika findet, mittelfristig zu entschärfen. Ein Ansatz, dem Problem der Konzentration von Studierenden bestimmter Studienrichtungen in bestimmten durch schwierige Bedingungen gekennzeichneten Berufsfeldern zu entgehen, bestünde in der Lockerung der Koppelung zwischen Studienrichtungen und Berufsfeldern, wo dies möglich und sinnvoll erscheint. Dies könnte sich vor allem auf die Stellenbesetzung in privatwirtschaftlichen Unternehmen jenseits technisch ausgerichteter Positionen auswirken. Beispielsweise werden Managementtätigkeiten, wie der Vertreter einer universitären Alumni-Plattform im Interview anmerkte, in Österreich im Unterschied zu anderen Ländern häufig nur Absolventen/Absolventinnen der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften zugetraut, bzw. trauen sich (nicht nur) GSK-Absolventen/-Absolventinnen ihrerseits vielfach nicht zu, ambitionierte Jobs „in der Privatwirtschaft“ auszuüben. Die Verfolgung des Ziels einer diesbezüglichen Auflockerung erfordert freilich Aktivitäten der Universitäten selbst, insbesondere der geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Institute.
Zusammenfassung / Schlussfolgerungen Obwohl Vorschläge, die über das engere Themenfeld Praktikum hinausgehen, nicht Teil des gegenständlichen Auftrags sind, kann nicht übersehen werden, dass viele Aspekte der österreichischen Praktikumssituation mit dem Bildungssystem im allgemeinen und der Hochschulpolitik im besonderen in Zusammenhang stehen – was insofern nicht überrascht, als Praktika prinzipiell an der Schnittstelle zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystem angesiedelt sind. 169
Seite 1:
Praktika und Praktikanten/Praktikan
Seite 4 und 5:
4 Inhalt TEIL C: ZUSAMMENFASSUNG UN
Seite 7 und 8:
EINLEITUNG Einleitung Die vorliegen
Seite 9:
Einleitung Informationen zur Verbre
Seite 12 und 13:
II.1. Arbeitsverhältnisse 12 Sekun
Seite 14 und 15:
14 Sekundäranalysen hältnisse ode
Seite 16 und 17:
16 Sekundäranalysen Das österreic
Seite 18 und 19:
18 Sekundäranalysen 1999). Insgesa
Seite 20 und 21:
20 Sekundäranalysen von Bekannten
Seite 22 und 23:
22 Sekundäranalysen fragten waren
Seite 24 und 25:
24 Sekundäranalysen bis zu 70 Stun
Seite 26 und 27:
2.6. Praktikumsqualität, Zufrieden
Seite 28 und 29:
28 Sekundäranalysen der Arbeiterka
Seite 30 und 31:
30 Sekundäranalysen Studien einbez
Seite 32 und 33:
32 Sekundäranalysen dienfach von U
Seite 34 und 35:
34 Sekundäranalysen handelt, von d
Seite 36 und 37:
36 Sekundäranalysen ligen Praktiku
Seite 38 und 39:
38 Sekundäranalysen praktika wurde
Seite 40 und 41:
40 Sekundäranalysen dem Zentrum f
Seite 42 und 43:
42 Sekundäranalysen gen. Zur Situa
Seite 44 und 45:
44 Sekundäranalysen tätsabsolvent
Seite 46 und 47:
46 Sekundäranalysen Die in der Stu
Seite 48 und 49:
48 Sekundäranalysen Auch das berei
Seite 50 und 51:
50 Sekundäranalysen werte sind bei
Seite 52 und 53:
Begriffliche Unschärfen 52 Sekund
Seite 54 und 55:
54 Sekundäranalysen 6. DER WEITERE
Seite 56 und 57:
56 Sekundäranalysen demikern/Akade
Seite 58 und 59:
58 Sekundäranalysen Freilich sind
Seite 60 und 61:
60 Sekundäranalysen Fortsetzung ei
Seite 62 und 63:
62 Sekundäranalysen unter den atyp
Seite 65 und 66:
Sekundäranalysen 7. INTERNATIONALE
Seite 67 und 68:
Sekundäranalysen Anteil 15-25-Jäh
Seite 69 und 70:
Deutschland Sekundäranalysen In De
Seite 71 und 72:
TEIL B: QUALITATIVE PRIMÄRERHEBUNG
Seite 73 und 74:
Qualitative Primärerhebungen 8. QU
Seite 75 und 76:
Qualitative Primärerhebungen Was d
Seite 77 und 78:
Qualitative Primärerhebungen keite
Seite 79 und 80:
Qualitative Primärerhebungen den b
Seite 81 und 82:
Qualitative Primärerhebungen Der A
Seite 83 und 84:
Qualitative Primärerhebungen „Ne
Seite 85 und 86:
Qualitative Primärerhebungen 2. Pr
Seite 87 und 88:
Qualitative Primärerhebungen Produ
Seite 89 und 90:
Typ 4: Hilfstätigkeiten Qualitativ
Seite 91 und 92:
Qualitative Primärerhebungen der K
Seite 93 und 94:
Qualitative Primärerhebungen einer
Seite 95 und 96:
Qualitative Primärerhebungen Aussa
Seite 97 und 98:
Qualitative Primärerhebungen Das e
Seite 99 und 100:
Qualitative Primärerhebungen Mit d
Seite 101 und 102:
8.10. Gruppenvergleiche Hochschulty
Seite 103 und 104:
Qualitative Primärerhebungen nisch
Seite 105:
Qualitative Primärerhebungen Absic
Seite 108 und 109:
108 Qualitative Primärerhebungen z
Seite 110 und 111:
110 Qualitative Primärerhebungen D
Seite 112 und 113:
112 Qualitative Primärerhebungen e
Seite 114 und 115:
114 Qualitative Primärerhebungen m
Seite 116 und 117:
116 Qualitative Primärerhebungen e
Seite 118 und 119: 118 Qualitative Primärerhebungen v
Seite 120 und 121: Tabelle 9-2: Merkmale von 20 Gradui
Seite 122 und 123: 122 Qualitative Primärerhebungen G
Seite 124 und 125: 124 Qualitative Primärerhebungen g
Seite 126 und 127: 126 Qualitative Primärerhebungen r
Seite 128 und 129: 128 Qualitative Primärerhebungen g
Seite 130 und 131: 130 Qualitative Primärerhebungen d
Seite 132 und 133: 132 Qualitative Primärerhebungen d
Seite 134 und 135: 134 Qualitative Primärerhebungen i
Seite 137 und 138: Qualitative Primärerhebungen 10. Q
Seite 139 und 140: Qualitative Primärerhebungen jähr
Seite 141 und 142: Qualitative Primärerhebungen keine
Seite 143 und 144: Qualitative Primärerhebungen rung
Seite 145: Qualitative Primärerhebungen zisti
Seite 148 und 149: 148 Qualitative Primärerhebungen I
Seite 150 und 151: 150 Qualitative Primärerhebungen b
Seite 152 und 153: 152 Zusammenfassung / Schlussfolger
Seite 171 und 172: LITERATUR Literatur Amann, Birgit (
Seite 173 und 174: Literatur Michenthaler, Georg (2010
Alle anzeigen

Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Ã–sterreich. Empirische ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?