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Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

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3.4. Beschäftigungsstatus<br />

Sek<strong>und</strong>äranalysen<br />

72% der von der AK Steiermark befragten Studierenden gaben an, <strong>in</strong> ihrem Pflichtpraktikum<br />

als ArbeiterInnen/Angestellte/<strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen beschäftigt gewesen<br />

zu se<strong>in</strong> (auf die potentielle Unschärfe dieser Kategorie durch die Verwendung des Praktikumsbegriffs<br />

wurde bereits im Schulkapitel h<strong>in</strong>gewiesen). 19% waren als freie<br />

Dienstnehmer/Dienstnehmer<strong>in</strong>nen oder Volontäre/Volontär<strong>in</strong>nen beschäftigt. Studierende<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihren Pflichtpraktika somit <strong>in</strong> deutlich ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß regulär beschäftigt<br />

als SchülerInnen – der reale Unterschied dürfte sogar noch größer se<strong>in</strong>, da im<br />

Studierendensample der AK Steiermark Universitätsstudierende wie erwähnt stark unterrepräsentiert<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> diese Pflichtpraktika möglicherweise <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß <strong>in</strong><br />

regulären Dienstverhältnissen absolvieren als FachhochschülerInnen. 77,8% der Befragten<br />

unterzeichneten vor Praktikumsbeg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>en Dienstvertrag oder Dienstzettel, 95,9%<br />

klärten das Arbeitsverhältnis vor Dienstbeg<strong>in</strong>n ab.<br />

Beschäftigungs- <strong>und</strong> Sozialversicherungsstatus der <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen wurden<br />

<strong>in</strong> der IFES-Umfrage nicht erhoben; <strong>in</strong> der Studierendensozialerhebung wurden<br />

diese ebenfalls nicht systematisch erfasst. Allerd<strong>in</strong>gs be<strong>in</strong>haltete die Frage nach der aktuellen<br />

Beschäftigung die Kategorie Praktikum (offenbar ohne nähere Spezifikation des<br />

Beschäftigungsstatus <strong>in</strong>nerhalb des Praktikums). Diese wurde von 4% der im Sommersemester<br />

2009 berufstätigen Studierenden angekreuzt. In der Auswertung fiel auf, dass<br />

Befragte, die sich als <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen deklarierten, überdurchschnittlich<br />

häufig von der Möglichkeit Gebrauch machten, e<strong>in</strong>e zweite Erwerbstätigkeit anzugeben.<br />

Dies wird von den StudienautorInnen dah<strong>in</strong>gehend <strong>in</strong>terpretiert, dass die gemachten<br />

Angaben zur Zweittätigkeit möglicherweise <strong>in</strong> Wirklichkeit Angaben zum Beschäftigungsstatus<br />

des aktuellen Praktikums darstellen. Der von aktuellen <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen<br />

angegebene Zweittätigkeitsrechtsstatus weist überdurchschnittlich<br />

oft die Ausprägungen ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung <strong>und</strong> Werkvertrag auf.<br />

Die Bezahlung von Studierendenpraktika wurde sowohl <strong>in</strong> der IFES-Befragung als auch<br />

<strong>in</strong> der IHS-Studierenden-Sozialerhebung erfasst. Von den befragten Studierenden der<br />

IFES-Befragung (die entweder e<strong>in</strong> Pflicht- oder freiwilliges Praktikum absolviert haben)<br />

gaben 64% an, e<strong>in</strong>e Bezahlung erhalten zu haben. E<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Anteil bezahlter<br />

Studierendenpraktika geht aus der Studierendensozialerhebung hervor: hier wurden<br />

55% der Befragten mit Praktikumserfahrung bezahlt. Dabei zeigt sich e<strong>in</strong> markanter<br />

Unterschied nicht nur zwischen den Geschlechtern (66% der Studenten, aber nur 47%<br />

der Student<strong>in</strong>nen wurden für ihr Praktikum bezahlt), sondern auch zwischen freiwilligen<br />

<strong>Praktika</strong> <strong>und</strong> Pflichtpraktika: Während freiwillige <strong>Praktika</strong> zu 68% bezahlt waren, galt<br />

dies nur für 36% der Pflichtpraktika. Dies dürfte darauf zurückzuführen se<strong>in</strong>, dass es<br />

auch im tertiären Bildungsbereich Praktikumsfelder gibt, <strong>in</strong> denen – ähnlich wie im Sozialbereich<br />

bei den Schüler-/Schüler<strong>in</strong>nen-Pflichtpraktika – ke<strong>in</strong>e Bezahlung für<br />

Pflichtpraktika üblich ist. Zu nennen wären hier <strong>in</strong>sbesondere die pr<strong>in</strong>zipiell unbezahlte<br />

Pflichtfamulatur für Mediz<strong>in</strong>erInnen, aber auch weitere Berufsfelder im Sozial- <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsbereich, die vor allem für Psychologie- <strong>und</strong> Pädagogik-Studierende wichtige<br />

Praxisfelder bilden. Ebenfalls denkbar ersche<strong>in</strong>t, dass die Befragten teilweise auch<br />

Ferialjobs, für die oft f<strong>in</strong>anzielle Gründe maßgeblich s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> die Kategorie des freiwil-<br />

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