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Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

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Qualitative Primärerhebungen<br />

„Ne<strong>in</strong>, also ich glaube, viel Verhandlungsspielraum war da nicht. Ich me<strong>in</strong>e, für<br />

mich … mir war es aber auch egal. Für mich war es e<strong>in</strong>fach echt wichtig, diese<br />

sechs Wochen über die Bühne zu br<strong>in</strong>gen.“ (Elisabeth)<br />

„Ne<strong>in</strong>, ich habe es gar nicht versucht [zu verhandeln], weil ich war so froh, dass ich<br />

überhaupt etwas krieg […].“ (Janos)<br />

Lediglich zwei Befragte berichten, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorgespräch auf ihnen wichtigen Praktikums<strong>in</strong>halten<br />

<strong>in</strong>sistiert zu haben, was sich <strong>in</strong> den beiden Fällen auch auf die Ausgestaltung<br />

des Praktikums ausgewirkt hat:<br />

„Weil viele sagen ja dann: ‚Ne<strong>in</strong>, passt. Nehme ich alles. W<strong>und</strong>erschön. Ich habe<br />

e<strong>in</strong> Praktikum.’ Und ich habe halt beim Vorstellungsgespräch schon gesagt, ja, ich<br />

würde schon gerne <strong>in</strong>haltlich was machen. […] Und ich glaube, hätte ich das nicht<br />

gesagt, hätten sie es auch nicht angeboten.“ (Astrid)<br />

„Und der [Vorgesetzte] hat halt dann e<strong>in</strong>mal so: ‚Naja, die ersten drei Tage tust du<br />

jetzt e<strong>in</strong>mal Datenbanken aktualisieren’. Und ich sage: ‚Naja, ich will schon journalistisch<br />

was machen’. – ‚Jaja, das kommt schon noch’.“ (David)<br />

Positiv hervorgehoben wird <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die Bedeutung e<strong>in</strong>es verpflichtenden<br />

Praktikumsvertrags, wie er im FH-Studium der Multimedia-Student<strong>in</strong> Johanna <strong>in</strong><br />

Geltung ist. Zugleich zeigt das folgende Zitat nochmals, für wie filigran <strong>und</strong> störungsanfällig<br />

viele Studierende die arbeitgeber-/arbeitgeber<strong>in</strong>nenseitige Bereitschaft, Praktikumsplätze<br />

anzubieten, halten:<br />

„Vor allem, f<strong>in</strong>de ich, ist es halt e<strong>in</strong>fach, wenn du sagen kannst: Das muss ich für<br />

die FH abgeben. Und es ist jetzt nicht so: Komm, wir schließen jetzt e<strong>in</strong>en Vertrag,<br />

<strong>und</strong> man ist schon am Anfang schwierig <strong>und</strong> schreckt jetzt jemanden ab. Weil das<br />

kann ja schon rüberkommen, ja, dass du quasi jetzt… du bittest um e<strong>in</strong>… flehst um<br />

e<strong>in</strong> Praktikum, <strong>und</strong> dann kommst du sofort her: so, jetzt tun wir das alles e<strong>in</strong>mal<br />

ordentlich festhalten. Das glaube ich schon, dass das viele Firmen dann auch abschrecken<br />

würde.“ (Johanna)<br />

8.5. Arbeitszeit, Praktikumsdauer<br />

Die Gesamtarbeitszeit wird <strong>in</strong> Pflichtpraktika vom St<strong>und</strong>enausmaß bestimmt, das im<br />

jeweiligen Studienplan festgeschrieben ist, wobei wie erwähnt teilweise auch die Aufteilung<br />

der Praktikumsst<strong>und</strong>en auf mehrere <strong>Praktika</strong> möglich <strong>und</strong> üblich ist. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Verteilung dieses St<strong>und</strong>enausmaßes auf die Tage <strong>und</strong> Wochen des Praktikums<br />

s<strong>in</strong>d vere<strong>in</strong>zelt <strong>in</strong>dividuelle Arrangements zu beobachten, mit denen die Praktikumsbetriebe<br />

den Arbeitzeitwünschen <strong>und</strong> –möglichkeiten der <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen<br />

entgegenkommen. So wurden die Pflichtpraktika der Psychologiestudent<strong>in</strong> Beate <strong>und</strong><br />

der Pädagogik- <strong>und</strong> Soziologiestudent<strong>in</strong> Franziska jeweils auf e<strong>in</strong> ganzes Semester aufgeteilt,<br />

was bei e<strong>in</strong>er St<strong>und</strong>enverpflichtung von 240 St<strong>und</strong>en, die sechs Wochen Vollzeitbeschäftigung<br />

entspricht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Wochenarbeitszeit von etwa 15 bis 20<br />

St<strong>und</strong>en resultierte, wobei die beiden Student<strong>in</strong>nen ger<strong>in</strong>gfügig beschäftigt waren. In<br />

Johannas Pflichtpraktikum bei e<strong>in</strong>er Filmfirma war die Arbeitszeit auf wenige <strong>in</strong>tensive<br />

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