Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...
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Sek<strong>und</strong>äranalysen<br />
testen verbreitet dürften befristete Beschäftigungen <strong>und</strong> Varianten der Sche<strong>in</strong>selbständigkeit<br />
se<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> dieser Entwicklung ist die markante Zunahme der Anzahl<br />
von Studierenden <strong>und</strong> Hochschulabsolventen/-absolvent<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> –absolventen<br />
<strong>in</strong> den letzten 20 Jahren. Weder der private noch der öffentliche Sektor s<strong>in</strong>d imstande,<br />
ausreichende Kapazitäten für (unselbständige) akademische Arbeitsplätze zu<br />
schaffen, weshalb die Konkurrenz um gute Jobs bei Hochqualifizierten deutlich zugenommen<br />
hat – bzw. diese <strong>in</strong> bestimmten Feldern <strong>in</strong> die Freiberuflichkeit ausweichen.<br />
b) Gegenüber <strong>Praktika</strong> von Graduierten geraten bei Studierenden Pflichtpraktika im<br />
Rahmen von bestimmten Studienordnungen <strong>und</strong> daneben auch freiwillige <strong>Praktika</strong><br />
während des Studiums <strong>in</strong> den Fokus. M<strong>in</strong>destens ebenso relevant bzw. z.T. als problematischer<br />
e<strong>in</strong>zustufen ist jedoch studentische Erwerbsarbeit als eigenes Arbeitsmarktsegment.<br />
Für viele Studierende ist es zw<strong>in</strong>gend notwendig, regelmäßig irgendwelche<br />
bezahlten Jobs (<strong>und</strong> nicht etwa ausbildungsnahe <strong>Praktika</strong>) zu machen,<br />
um die Lebenshaltungskosten decken zu können. H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> für die steigende Anzahl<br />
erwerbstätiger Studenten/Student<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d nicht nur die gestiegenen Studierendenzahlen,<br />
sondern <strong>in</strong> Österreich nicht zuletzt auch Mängel <strong>und</strong> Versäumnisse <strong>in</strong><br />
der Hochschulpolitik: d.h. zum Teil überlaufene Massenfächer mit ungünstigen<br />
Betreuungsrelationen, damit verb<strong>und</strong>en lange Studienzeiten <strong>und</strong> hohe Drop-Out-<br />
Raten; <strong>und</strong> dies bei e<strong>in</strong>em gleichzeitig schwach ausgebauten Stipendiensystem zur<br />
Unterstützung zügigen Studierens.<br />
c) Bei der Konzentration auf <strong>Praktika</strong> von Graduierten, Studierenden (<strong>und</strong> auch SchülerInnen)<br />
ist zu beachten, dass es sich bei diesen Gruppen von angehenden Erwerbstätigen<br />
weiterh<strong>in</strong> um privilegierte Segmente des Arbeitsmarktes handelt. Deshalb<br />
s<strong>in</strong>d atypische bzw. prekäre Beschäftigungsverhältnisse von jungen Erwerbstätigen<br />
mit ger<strong>in</strong>gerer Formalbildung als noch problematischer e<strong>in</strong>zustufen; gleichzeitig<br />
wird bildungsferneren Gruppen mit Ausnahme der Lehrl<strong>in</strong>ge jedoch weniger mediale<br />
Aufmerksamkeit als der „Generation Praktikum“ zuteil.<br />
6.1. Schwierigere Berufse<strong>in</strong>stiege nach e<strong>in</strong>em Hochschulstudium<br />
Die Zahl der jährlichen Studienabschlüsse an österreichischen Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen<br />
hat sich von etwa 12.000 im Jahr 1990/1991 auf mehr als 35.000 im Jahr<br />
2008/2009 erhöht (<strong>in</strong>kl. ausl. Studierender, Erst- <strong>und</strong> Zweitabschlüsse). 11 2008 lag die<br />
MaturantInnenquote bei ca. 42%, die Studierendenquote bei 32% (bere<strong>in</strong>igt, nur Inländer)<br />
<strong>und</strong> die Graduiertenquote bei 22% e<strong>in</strong>es Jahrganges (bere<strong>in</strong>igt, nur Inländer)<br />
(Schneeberger 2010). Noch aussagekräftiger wird diese Bildungsexpansion, wenn die<br />
ca. 200.000 Erwerbspersonen mit akademischem Abschluss im Jahr 1991 jenen 450.000<br />
im Jahr 2008 gegenübergestellt werden, wenn also die Zunahme von ca. 250.000 Aka-<br />
11 http://bmwf.gv.at/startseite/studierende/studieren_<strong>in</strong>_oesterreich/statistikenunidata/<br />
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