30.12.2012 Aufrufe

Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8.10. Gruppenvergleiche<br />

Hochschultypen<br />

Qualitative Primärerhebungen<br />

Fachhochschulstudien s<strong>in</strong>d wie weiter oben dargestellt durchwegs von verpflichtender<br />

Berufspraxis geprägt. Darüber h<strong>in</strong>aus gelten sie gegenüber Universitätsstudien allgeme<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> höherem Maß als praxisnahe <strong>und</strong> berufsorientiert. Dessen ungeachtet zeigen<br />

sich, was die subjektive Herangehensweise an <strong>Praktika</strong>, aber auch gr<strong>und</strong>legende Merkmale<br />

wie Bezahlung, Organisationsform oder Tätigkeitsprofil betrifft, <strong>in</strong>nerhalb <strong>in</strong> den<br />

von uns erhobenen <strong>Praktika</strong> ke<strong>in</strong>e auffälligen Unterschiede zwischen Universitäts- <strong>und</strong><br />

Fachhochschulstudierenden.<br />

Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass aus beiden Hochschultypen Studierende<br />

von Fächern befragt wurden, die auf Berufsfelder mit unterschiedlichen Praktikumsbed<strong>in</strong>gungen<br />

bezogen s<strong>in</strong>d (z.B. FH-Studierende nicht nur wirtschaftlicher <strong>und</strong> technischer<br />

Studienrichtungen, sondern auch sozialer, medienbezogener <strong>und</strong> künstlerischer<br />

Fächer; Universitätsstudierende technischer, wirtschaftlicher, geistes-, sozial- <strong>und</strong> kulturwissenschaftlicher<br />

Fächer). Auf die Gesamtverteilung von Praktikumsbed<strong>in</strong>gungen<br />

bei universitären <strong>und</strong> FH-Studierenden können aus unseren qualitativen Interviews aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer ger<strong>in</strong>gen Anzahl <strong>und</strong> ihrer mangelnden Repräsentativität ke<strong>in</strong>e Schlüsse<br />

gezogen werden. Festgehalten werden kann aber, dass sowohl für FachhochschülerInnen<br />

als auch Universitätsstudierende die Bed<strong>in</strong>gungen der Anbahnung <strong>und</strong> Absolvierung<br />

verpflichtender <strong>und</strong> freiwilliger <strong>Praktika</strong> wesentlich von der Praktikumsbranche<br />

abhängen.<br />

Das Spektrum <strong>in</strong> Frage kommender Praktikumsbranchen wiederum wird aufgr<strong>und</strong> der<br />

im Vergleich zu anderen Ländern (z.B. Großbritannien, USA) engen Koppelung zwischen<br />

Studienrichtungen <strong>und</strong> Berufsfeldern <strong>in</strong> Österreich wesentlich durch die Studienrichtung<br />

bestimmt. Dies schließt nicht aus, dass wie im oben dargestellten Fall des Psychologiestudiums<br />

e<strong>in</strong> Studienfach Praktikumschancen <strong>in</strong> mehreren Branchen eröffnet,<br />

die durch unterschiedliche Bed<strong>in</strong>gungen gekennzeichnet s<strong>in</strong>d. Beispiele für <strong>Praktika</strong> <strong>in</strong><br />

(angesichts der Studienrichtung) unwahrsche<strong>in</strong>lichen Praktikumsbranchen (z.B. als<br />

GermanistikstudierendeR <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größeren privatwirtschaftlichen Unternehmen) enthält<br />

unser Sample nicht.<br />

Geschlechtervergleich<br />

Obwohl die Zahl der durchgeführten Interviews (28 mit 30 Gesprächspartnern/partner<strong>in</strong>nen,<br />

16 Frauen, 14 Männer) wie erwähnt ke<strong>in</strong>e robusten quantifizierenden<br />

Auswertungen erlaubt, ersche<strong>in</strong>t erwähnenswert, dass zehn der 13 als Volontariat organisierten<br />

<strong>Praktika</strong> <strong>und</strong> sieben der acht unbezahlten <strong>Praktika</strong> von Frauen absolviert wurden,<br />

wogegen nur e<strong>in</strong>e von fünf <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen, die mit über 1000 Euro<br />

entlohnt wurden, e<strong>in</strong>e Frau war <strong>und</strong> die befragten Frauen nur drei der 16 <strong>Praktika</strong>, die<br />

als befristete Anstellung organisiert waren, absolvierten. Diese Verteilungsh<strong>in</strong>weise<br />

gehen <strong>in</strong> die Richtung der bereits aus den quantitativen Datenquellen hervorgehenden<br />

Geschlechterunterschiede <strong>in</strong> der Absicherung <strong>und</strong> Bezahlung von <strong>Praktika</strong>, die – auch<br />

101

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!