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Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

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Qualitative Primärerhebungen<br />

dass sich gerade die Selbstprofessionalisierung <strong>in</strong> Aspekten der alltäglichen Arbeitsorganisation<br />

als besonders wertvoll erwiesen habe, dass man/frau <strong>in</strong> Zukunft dementsprechend<br />

„breiter aufgestellt“ sei.<br />

Neben Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> Arbeits<strong>in</strong>halten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Praktikum <strong>in</strong>teressiert abschließend<br />

<strong>und</strong> entlang e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Auszählung (vgl. Tabelle 9-3), ob e<strong>in</strong> Praktikum<br />

zu e<strong>in</strong>er Festanstellung beim Arbeitgeber/der Arbeitgeber<strong>in</strong> bzw. zu e<strong>in</strong>er anderen Beschäftigung<br />

geführt hat. Dieser Aspekt lässt sich als gewichtiges Bewertungskriterium<br />

e<strong>in</strong>es Praktikums heranziehen, denn würde beides mehrheitlich nicht zutreffen, wäre die<br />

Interpretation nahe liegend, dass <strong>Praktika</strong> wenig mehr Nutzen stiften als e<strong>in</strong> befristetes,<br />

meist niedriges E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er unspezifischen Vorbereitung auf zukünftige<br />

Jobs. Hauptnutznießer wären dagegen Arbeitgeber/Arbeitgeber<strong>in</strong>nen, die im Rahmen<br />

von <strong>Praktika</strong> auf qualifizierte <strong>und</strong> zugleich günstige Arbeitskräfte zugreifen können. Die<br />

nachfolgenden Ausführungen ergeben <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>e Weiterbeschäftigung <strong>in</strong> der<br />

Praktikumsorganisation oder der Verwertbarkeit des Praktikums für e<strong>in</strong>e unmittelbar<br />

anschließende ausbildungsadäquate Stelle e<strong>in</strong> gemischtes Bild, vor allem s<strong>in</strong>d die dah<strong>in</strong>ter<br />

stehenden Logiken nicht leicht auf e<strong>in</strong>en Nenner zu br<strong>in</strong>gen: Ob Graduierte z.B. von<br />

der Praktikumsorganisation danach weiterbeschäftigt werden, hängt neben der betrieblichen<br />

Aufnahmekapazität, dem eigenen Interesse an e<strong>in</strong>er Weiterbeschäftigung, auffälligem<br />

Talent oder Selbstvertrauen u.a.m. auch von Zufällen wie dem Freiwerden e<strong>in</strong>er<br />

geeigneten Stelle ab, d.h. letztendlich davon, „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ zu<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Sechs der 15 Befragten arbeiten zum Interviewzeitpunkt als <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen,<br />

davon drei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bezahlten Dienstverhältnis; die drei weiteren s<strong>in</strong>d unentgeltlich<br />

tätig. Von diesen sechs Personen besteht bei zweien ke<strong>in</strong>e Möglichkeit auf e<strong>in</strong>e<br />

nachfolgende Anstellung beim Arbeitgeber/der Arbeitgeber<strong>in</strong> (sie arbeiten unentgeltlich,<br />

e<strong>in</strong>e bezahlte Übernahme war nie vorgesehen). E<strong>in</strong>e dritte Befragte wünscht sich<br />

das auch gar nicht, sie hat im Gegenteil vor, ihr auf sechs Monate befristetes <strong>und</strong> für sie<br />

ungenügend entlohntes Praktikum vorzeitig zu kündigen. Von den verbleibenden drei<br />

Personen, die zum Erhebungszeitpunkt <strong>in</strong> <strong>Praktika</strong> arbeiten, sehen zwei Verwaltungspraktikant<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> unterschiedlichen M<strong>in</strong>isterien zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e gewisse Chance, danach<br />

übernommen zu werden; e<strong>in</strong>e davon ist allerd<strong>in</strong>gs unschlüssig, ob sie das überhaupt<br />

möchte, d.h. ob sie e<strong>in</strong>e Weiterbeschäftigung im öffentlichen Dienst anstrebt.<br />

Demgegenüber ist der sechste „aktuelle“ <strong>Praktika</strong>nt, der unentgeltlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er NPO mitarbeitet,<br />

ziemlich sicher, danach übernommen zu werden. Die dah<strong>in</strong>gehenden Vorbereitungen<br />

laufen, e<strong>in</strong>e mündliche Zusage von se<strong>in</strong>em Vorgesetzten hat er bereits erhalten.

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