Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...
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Qualitative Primärerhebungen<br />
ke<strong>in</strong>e unbezahlten Volontäre/Volontär<strong>in</strong>nen aufgenommen, die nicht an geregelte Arbeitszeiten<br />
bzw. allgeme<strong>in</strong> an Weisungen des Arbeitgebers/der Arbeitgeber<strong>in</strong> geb<strong>und</strong>en<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Der Gr<strong>und</strong>tenor <strong>in</strong> den meisten Interviews mit Unternehmensverantwortlichen ist jener,<br />
dass ungeachtet der unterschiedlichen Tätigkeitsprofile <strong>und</strong> dafür notwendiger Qualifikationsvoraussetzungen<br />
nach e<strong>in</strong>er kurzen E<strong>in</strong>schulungsphase darauf h<strong>in</strong>gearbeitet wird,<br />
<strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen über „Learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g“ möglichst rasch für das Unternehmen<br />
produktiv zu machen, d.h. sie mit konkreten Aufgaben zu betrauen <strong>und</strong> sie<br />
dementsprechend <strong>in</strong> Abteilungen, Teams oder Ressorts e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Zum<strong>in</strong>dest idealtypisch<br />
wird e<strong>in</strong>e aktive Gr<strong>und</strong>e<strong>in</strong>stellung vorausgesetzt <strong>und</strong> ist demgegenüber passives<br />
Absitzen der Zeit oder bloßes Zuschauen unerwünscht, z.B. im Chemieunternehmen:<br />
„Also ich erwarte mir nicht, dass e<strong>in</strong> <strong>Praktika</strong>nt im Büro oder im Labor oder sonst<br />
irgendwo sitzt <strong>und</strong> sagt: ‚Na, ich b<strong>in</strong> jetzt da. Tut was mit mir‘. Ich me<strong>in</strong>e, das wird<br />
er zu Beg<strong>in</strong>n natürlich tun. Aber irgendwann e<strong>in</strong>mal, im Laufe der Zeit, sich e<strong>in</strong>fach<br />
<strong>in</strong>teressiert für die D<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> Themen, die es hier zu tun gibt. […] Also was<br />
wir uns von <strong>Praktika</strong>nten erwarten, aber ich glaube, das erwartet man sich von jedem<br />
Arbeitnehmer, ist, dass er e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>erseits die Chance erkennt, hier wirklich<br />
etwas geboten zu bekommen, etwas zu lernen, sich da nicht nur berieseln lässt,<br />
sondern auch aktiv tut <strong>und</strong> auch wirklich <strong>in</strong> die Rolle kommt, uns zu unterstützen.<br />
Und was wir natürlich tun möchten, ist, dass wir ihnen wirklich e<strong>in</strong> gutes Verständnis<br />
für diesen Bereich, <strong>in</strong> dem sie tätig s<strong>in</strong>d, mitgeben können.“<br />
Die juristisch nicht unerhebliche Frage, ob es sich bei e<strong>in</strong>em Praktikum im Zweifelsfall<br />
eher um e<strong>in</strong> Ausbildungs- oder e<strong>in</strong> Arbeitsverhältnis handelt, können e<strong>in</strong>ige der Befragten<br />
nicht e<strong>in</strong>deutig beantworten, viel hänge vom E<strong>in</strong>zelfall bzw. der jeweiligen Leistungsbereitschaft<br />
ab. Aus den Aussagen ist zum<strong>in</strong>dest implizit e<strong>in</strong> Primat der Arbeitsleistung<br />
gegenüber e<strong>in</strong>em Ausbildungsverhältnis ableitbar, wenngleich daraus nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Gegensatz zu konstruieren ist, sondern häufig Mischverhältnisse im S<strong>in</strong>n<br />
e<strong>in</strong>es Deals vorliegen dürften: Arbeitsleistung gegen Praxiserfahrung. Das gibt z.B. die<br />
befragte Personalist<strong>in</strong> des Medienbetriebs, wo <strong>Praktika</strong>-Jobs auf nur e<strong>in</strong>en Monat befristet<br />
s<strong>in</strong>d, zu Protokoll:<br />
„Es gibt Volontäre, die schreiben nach zwei Wochen das Thema. Und es gibt welche,<br />
die schreiben ab <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>e Notiz oder redigieren den Veranstaltungskalender.<br />
Das hängt dann vom Know-How, von der Persönlichkeit ab.“<br />
I: Gibt es irgendwo e<strong>in</strong>e Grenze, wo Sie sagen, da gibt es Abläufe, da kann man als<br />
<strong>Praktika</strong>nt pr<strong>in</strong>zipiell noch nicht mitmischen, weil das zu kompliziert ist? Oder ist<br />
<strong>in</strong> der Redaktion pr<strong>in</strong>zipiell auch schon für <strong>Praktika</strong>nten alles möglich, was auch<br />
andere tun?<br />
„Also ja. Was <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Monat möglich ist, ist möglich. Durchaus.“<br />
Analog zur erwarteten Leistung aus e<strong>in</strong>em Arbeitsverhältnis führen die Befragten aus<br />
den größeren Unternehmen unisono an, mit ihren <strong>Praktika</strong>nten/<strong>Praktika</strong>nt<strong>in</strong>nen pr<strong>in</strong>zipiell<br />
Arbeitsverträge abzuschließen, <strong>in</strong> drei von vier Unternehmen Dienstverträge, bei<br />
der Zeitung freie Dienstverträge. Bei der Entlohnung halte man sich, soweit vorhanden,<br />
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