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Praktika und Praktikanten/Praktikantinnen in Österreich. Empirische ...

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Sek<strong>und</strong>äranalysen<br />

Das österreichische Praktikumsfeld ist also durch e<strong>in</strong> Querliegen des Praktikumsstatus<br />

zu rechtlichen Vertrags- <strong>und</strong> empirischen Ausgestaltungsformen gekennzeichnet, woraus<br />

resultiert, dass die etwa <strong>in</strong> Deutschland gebräuchliche übersichtlichere Begriffsverwendung,<br />

derzufolge e<strong>in</strong> Praktikum ke<strong>in</strong> Dienstverhältnis, sondern <strong>in</strong> Abgrenzung zu<br />

diesem durch das Überwiegen e<strong>in</strong>es Ausbildungszwecks def<strong>in</strong>iert ist, sich <strong>in</strong> Österreich<br />

nur gegen die übliche Bezeichnungs-, aber auch Regelungspraxis (die z.B. Pflichtpraktika<br />

im Gastronomiebereich ausschließlich im Rahmen von Dienstverhältnissen vorsieht)<br />

behaupten ließe. In diesem Zusammenhang wäre <strong>in</strong>teressant, wie sich die Organisation<br />

<strong>und</strong> Gestaltung von <strong>Praktika</strong> <strong>in</strong> Österreich historisch entwickelt hat <strong>und</strong> welche<br />

Wechselwirkungen dabei zwischen pragmatischer Begriffsverwendung <strong>und</strong> Judikatur<br />

(e<strong>in</strong>schließlich daraus resultierender Rechtslage) feststellbar s<strong>in</strong>d.<br />

In jedem Fall ergibt sich aus den dargestellten rechtlichen Verhältnissen die Frage, wie<br />

e<strong>in</strong> Praktikum vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> def<strong>in</strong>iert bzw. von e<strong>in</strong>em regulären Dienstverhältnis<br />

abgegrenzt werden kann <strong>und</strong> von welcher Def<strong>in</strong>ition <strong>in</strong> der vorliegenden Studie<br />

ausgegangen wird. Hierzu ist festzuhalten, dass sich das Forschungsteam <strong>in</strong> Anbetracht<br />

der explorativen Ausrichtung der Studie soweit wie möglich auf e<strong>in</strong>e pragmatische bzw.<br />

empirisch vorf<strong>in</strong>dbare Verwendung des Praktikumsbegriffs e<strong>in</strong>schließlich etwaiger Unschärfen<br />

oder Paradoxien e<strong>in</strong>lassen muss <strong>und</strong> dabei von e<strong>in</strong>er schmalen Basisdef<strong>in</strong>ition<br />

ausgeht, die darauf h<strong>in</strong>ausläuft, dass es sich bei e<strong>in</strong>em Praktikum um e<strong>in</strong>e befristete<br />

Tätigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Organisation handelt, die von der Zielsetzung getragen ist, E<strong>in</strong>blicke<br />

<strong>in</strong> das entsprechende Berufsfeld zu gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> sich diesbezüglich Kenntnisse anzueignen.<br />

Gemäß der vertragstypübergreifenden österreichischen Def<strong>in</strong>ition des Praktikumsstatus<br />

können diese E<strong>in</strong>blicke <strong>und</strong> Lerneffekte aber nicht nur im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Ausbildungs-, sondern auch im Rahmen e<strong>in</strong>es Dienstverhältnisses zustande kommen.<br />

Diese Sichtweise impliziert u.a. e<strong>in</strong>e fließende Grenze zwischen <strong>Praktika</strong>, die als<br />

Dienstverhältnis organisiert s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> Ferialjobs.

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