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Knie
AGA2012-169
Bohrkanalauffüllung nach fehlgeschlagenem vorderem Kreuzbandersatz, eine neue, rein
arthroskopische Technik
Autogenous bone grafting of misplaced and widened tunnels after failed anterior cruciate
ligament reconstruction - introducing a new arthroscopic technique
Authors
* Stefan Grote Ludwig-Maximilians-Universität München Chirurgische Klinik Innenstadt Knie- und
Sporttraumatologie, München, Germany
Wolf Christian Prall Ludwig-Maximilians-Universität München Chirurgische Klinik Innenstadt Knie- und
Sporttraumatologie, München, Germany
Tobias Helfen Ludwig-Maximilians-Universität München Chirurgische Klinik Innenstadt Knie- und
Sporttraumatologie, München, Germany
Volker Braunstein Ludwig-Maximilians-Universität München Chirurgische Klinik Innenstadt Knie- und
Sporttraumatologie, München, Germany
Markus Regauer Ludwig-Maximilians-Universität München Chirurgische Klinik Innenstadt Knie- und
Sporttraumatologie, München, Germany
Abstract
Fragstellung: Einer der Hauptversagensgründe der vorderen Kreuzbandplastik ist die Fehlplatzierung des
Bohrkanals. Oftmals kommt es zusätzlich zu einer Bohrkanalaufweitung; beide Faktoren erschweren die
Revisionsplastik. So eine Quadricepssehenen oder BTB-Plastik noch nicht vorgenommen wurde, lassen sich mit
den gewonnenen Knochenblöcken gewisse Fehllagen und Bohrkanalaufweitungen kompensieren. Ist dies nicht in
einem Schritt möglich, bedarf es einer Bohrkanalauffüllung. Diese wird bisher überwiegend mit
Beckenkammspongiosa oder Beckenkamm-Hohlzylindern durchgeführt. Auf Grund der Entnahmemorbidität am
Beckenkamm mit teilweise erheblichen Beschwerden seitens der Patienten überdachten wir eine alternative
Lösung.
Methodik: Nach klinischer und instrumenteller Diagnosesicherung der vorderen Kreuzbandinsuffizienz erfolgt der
Ausschluss einer primär durchführbaren Revisionsplastik mittels MRT und CT zur Analyse von Lage und
Durchmesser der Bohrkanäle.
Ergebnis: In Blutleere wird zunächst die Arthroskopie des betroffenen Kniegelenks durchgeführt und die
Bohrkanäle werden mit einem K-Draht unter Bildwandlerkontrolle sondiert. Anschließend erfolgt, zur Anfrischung
und Säuberung von Restsehnengewebe sowie Schraubenresten, die Überbohrung der Kanäle inklusive der
Sklerosezone. Die Entfernung von metallischen Implantaten ist obligat. Nun wird wie bei der antegraden
Marknagelung ein Zugang zum ipsilateralen, Femur gelegt und der Markraum wird von proximal her auffbohrt. Die
Aufbohrung erfolgt mit einem Reamer-Irrigater-System (RIA®,Synthes, Umkirch, Germany) über das die
Markraumspongiosa ausgespült und gewonnen wird. Diese weiche Spongiosa-Masse wird nun über ein
Trichtersystem durch das antero-mediale Arthroskopie-Portal in den femoralen Bohrkanal eingestößelt. Dies
erfolgt als sogenannte trockene Arthroskopie nach Absaugen der Arthroskopieflüssigkeit, um zu verhindern, dass
die Spongiosa weggespült wird. Die Spongiosamasse wird eingestößelt und gut komprimmiert. Der tibiale Kanal
kann dann von distal mit Spongiosa gefüllt werden. Zur Verhinderung einer intraartikulären Fehllage der
Spongiosa wird proximal im Gelenk ein Elevatorium auf die Kanalöffnung gelegt. Die Nachbehandlung erfolgt
unter Teilbelastung mit 20kg für 2 Wochen und anschließender Vollbelastung unter Sportpause. Die Patienten
waren bei einem mittleren VAS-Wert von 3 bereits am Op-Tag selbstständig mobil.
Schlussfolgerung: Die rein arthroskopische Bohrkanalauffüllung nach fehlgeschlagener vorderer
Kreuzbandersatzoperation mit Spongiosa-Gewinnung aus dem Femurmarkraum ist eine vergleicheweise
schonendes Operationsverfahren. Es bedient sich der vorhandenen Zugänge und ermöglicht eine Revision des
vorderen Kreuzbandes wie zur Primärplastik nach etwa 3 Monaten.
Keywords
vordere Kreuzbandplastik, Bohrkanalfehllage, erweitere Bohrkanäle, Spongiosaauffüllung, rein arthroskopische
16.03.2012 134
Vortrag
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