als PDF - AGA

Knie
AGA2012-193
Arthroskopisch assistierte Meniskus Allograft Transplantation - klinische Erfahrungen nach
über 80 Fällen
Arthroscopic assisted Meniscus Allograft Transplantation - clinical experience after more than
80 cases
Authors
* Florian Dirisamer KH der barmherzigen Schwestern Orthopädie, Linz, Austria
Christian Patsch KH der barmherzigen Schwestern Orthopädie, Linz, Austria
Josef Hochreiter KH der barmherzigen Schwestern Orthopädie, Linz, Austria
Abstract
Fragstellung: Die Behandlung von Meniskusläsionen stellt nach wie vor den häufigsten Kniegelenkseingriff dar.
Mit seinen wichtigen Funktionen als Stoßdämpfer, Stabilisator und Lastüberträger, aber auch zum
Konkurrenzausgleich von femuralen und tibialen Gelenkflächen spielt der Meniskus eine wichtige Rolle in der
komplexen Biomechanik des Kniegelenkes.
Die Behandlungsmethoden für das schmerzhafte Knie nach Meniskusverlust sind eingeschränkt. Für Patienten
mit partiellem, segmentalem Meniskusverlust kommen Meniskusimplantate (z.B. Actifit®, CMI®) in Frage. Derzeit
ist kein Implantat am Markt, das zum kompletten Meniskusersatz geeignet ist. Die einzige Behandlungsalternative
für Patienten mit Postmeniskektomie-Syndrom stellt die homologe Meniskustransplantation dar.
Methodik: Von 03/2005 bis 11/2011 wurden an unserer Abteilung insgesamt 81 homologe
Meniskustransplantationen bei 80 Patienten durchgeführt (55 medial, 26 lateral). Das Durchschnittsalter betrug 40
Jahre (14-57 Jahre). Bei 41 Operationen waren Zusatzeingriffe (23 HTO, 1x DFO, 15X ACL, 1x OATS, 1x HTO
+ACL) notwendig. Sämtliche Kombinationseingriffe wurden einzeitig geplant und auch durchgeführt. Das
durchschnittliche Follow-up beträgt 45,4 Monate. 61 Patienten haben ein Mindestfollowup von 12 Monaten
erreicht.
Ergebnis: Die Gesamtüberlebensrate liegt aktuell bei 97,5%, die Revisionsrate bei 14,8%. Der durchschnittliche
präoperative Lysholm-Score betrug in unserem Kollektiv 43 und stieg postoperativ deutlich an. 3 Monate
postoperativ lag der durchschnittliche Score bei 44, nach 12 Monaten bei 84, nach 24 Monaten bei 83 und nach 3
Jahren bei 81. Das Absinken nach 48 Monaten auf 69 Punkte repräsentiert unsere Lernkurve. Insgesamt scheint
der Lysholm-Score mittelfristig sehr konstant zu bleiben.
Der Tegner-Activity-Level konnte bei allen Patienten verbessert werden. Durchschnittlich lag das Aktivitätsniveau
präoperativ bei Level 4 und konnte postoperativ nach einem Jahr auf durchschnittlich Level 6, nach 24 und 36
Monaten sogar auf Level 7 gesteigert werden.
Insgesamt sind sowohl der Lysholm-Score als auch der Tegner-Activity-Level bei Patienten mit ergänzender
Achskorrektur etwas besser (24 Monate: 88).
Schlussfolgerung: Die chirurgische Behandlung des Postmeniskektomiesyndromes stellt eine große
Herausforderung dar. Ein wichtiger Faktor in der Arthroseprävention ist eine funktionierende Biomechanik. Durch
den Meniskusverlust ist diese massiv gestört und kann mithilfe der arthroskopisch assistierten
Meniskustransplantation wieder rekonstruiert werden.
Unsere eigenen kurz- und mittelfristigen Ergebnisse sind sehr ermutigend und bestätigen im Wesentlichen die
Ergebnisse in der Literatur. Wir empfehlen daher die Meniskustransplantation als Eingriff zur Arthroseprävention
bei Patienten mit Postmeniskektomieschmerz ohne hochgradige Knorpelschädigung sowohl für das mediale als
auch für das laterale Kompartment unter strenger Berücksichtigung von Gelenksstabilität und Beinachse.
Keywords
Meniskus Allograft Transplantation
16.03.2012 159
Vortrag
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