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Knie<br />
<strong>AGA</strong>2012-204<br />
Mittel- und langfristige Ergebnisse nach Anmeißelung des vorderen Kreuzbandes in der sog.<br />
Healing Response-Technik<br />
Mid- and long-term Results after Healing Response technique in ACL-ruptures<br />
Authors<br />
* Kai Fehske Universitätsklinikum Würzburg Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,<br />
Würzburg, Germany<br />
* Sebastian Jovic Universitätsklinikum Würzburg Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,<br />
Würzburg, Germany<br />
Pejman Ziai Allgmeines Krankenhaus Wien Wien, Wien, Austria<br />
Rainer Meffert Universitätsklinikum Würzburg Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,<br />
Würzburg, Germany<br />
Heinz-Jürgen Eichhorn Sporthopaedicum Straubing Berlin Regensburg, Straubing, Germany<br />
Abstract<br />
Fragstellung: Seit Anfang der 1990er Jahre wurde immer wieder eine minimalinvasive Methode zur Therapie<br />
von vorderen Kreuzbandverletzungen diskutiert. Die erstm<strong>als</strong> von Steadman und Kollegen publizierte sogenannte<br />
Healing Response Technik (Steadman, 2006, J Knee Surg) wird <strong>als</strong> Alternative zur Kreuzbandersatzplastik<br />
dargestellt. Hierbei wird der proximale Ansatz des vorderen Kreuzbandes mit einem Chondro-Pick angemeißelt.<br />
Reaktiv kommt es zu Einblutungen und wahrscheinlich auch zu Einsprossen von Tissue Growth Factors in den<br />
noch vorhandenen Kreuzbandstumpf. In der Konsequenz könne somit eine Stabilisierung des vorderen<br />
Kreuzbandes erzielt werden.<br />
Methodik: Wir haben von Juli 2005 bis August 2010 insgesamt 256 unserer Patienten in einer modifizierten<br />
Healing Response Technik operiert. Einschlusskriterien waren ein stattgehabtes Trauma, eine<br />
kernspintomographisch beschriebene Ruptur oder Partialruptur des vorderen Kreuzbandes und ein positiver<br />
Lachmantest mit unsicherem oder noch vorhandenem Anschlag. Ausgeschlossen wurden Patienten, die sich<br />
bereits vorher einem operativem Eingriff am vorderen Kreuzband unterzogen hatten oder multiple Instabilitäten<br />
(posterolaterale Instabilität, hintere Kreuzbandinsuffizienz, zusätzliche massive Läsion der Kolateralbänder)<br />
aufwiesen. Darüber hinaus legten wir fest, dass die Differenz in der Rolimeter-Messung zur Gegenseite nicht<br />
mehr <strong>als</strong> 4 mm betragen durfte, das Pivot Shift Zeichen höchstens einfach positiv sein sollte (im Idealfall nur ein<br />
angedeutetes Pivot Glide) und die Patienten nicht über eine massive Instabilität unter Alltagsbedingungen klagen<br />
sollten. Der arthroskopische Befund durfte keine Komplettruptur zeigen.<br />
Ergebnis: Insgesamt stellten sich von 256 Patienten 75,2% zu einer Nachuntersuchung vor. Das<br />
Patientenkollektiv bestand hierbei zu 45,3% aus Männern, der Altersdurchschnitt lag bei 38,11 ± 3,8 Jahren. Die<br />
Seiten-Differenz in der Rolimeter-Messung konnte von präoperativ 2,03 mm auf 0,99 mm postoperativ bei der<br />
letzten Nachuntersuchung verbessert werden. Bisher mussten sich drei Patienten einer Revisions-Operation nach<br />
erneutem Trauma unterziehen. Die subjektive Einschätzung durch den Patienten erfolgte mittels IKDC, Lsyholmund<br />
Tegner-Score. Der Mittelwert im Tegner-Score lag bei 5,24 ± 1,2 im Lysholm-Score ergab sich ein Mittelwert<br />
von 93,55 ± 3,8 %. 55,86% der Patienten gaben auch unter Belastungen keine Schmerzen an, der Triple-Jump-<br />
Test konnte von 96,42% problemlos durchgeführt werden.<br />
Schlussfolgerung: Unsere Patienten erzielten in den Nachuntersuchungen eine sehr gute Stabilität und konnten<br />
zu ihrem ursprünglichen Sportniveau zurückkehren.<br />
Die Healing Response Technik stellt somit bei sehr differenzierter Indikationsstellung eine suffiziente<br />
Therapieoption für Partialrupturen des vorderen Kreuzbandes dar.<br />
Keywords<br />
acl, rupture, healing response, mid-term-results<br />
16.03.2012 169<br />
Vortrag<br />
(c) by CVS://Abstractmanagement