06.01.2013 Aufrufe

als PDF - AGA

als PDF - AGA

als PDF - AGA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Knie<br />

<strong>AGA</strong>2012-63<br />

Welchen Erkenntnisgewinn haben wir durch eine MRT-Untersuchung in einer nicht<br />

muskuloskelettal spezialisierten Radiologie vor Kniegelenksarthroskopie<br />

Which information gain do we achieve with an MRI of a radiology unit without specialization in<br />

musculoskeletal diagnostics before knee arthroscopy<br />

Authors<br />

* Björn P. Roßbach Ludwig-Maximilians-Universität München Campus Großhadern Orthopädische Klinik und<br />

Poliklinik, München, Germany<br />

Stefan Wild Klinikum Augsburg Klinik für Unfall-, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Augsburg,<br />

Germany<br />

Mehmet F. Gülecyüz Ludwig-Maximilians-Universität München Campus Großhadern Orthopädische Klinik und<br />

Poliklinik, München, Germany<br />

Andreas Ficklscherer Ludwig-Maximilians-Universität München Campus Großhadern Orthopädische Klinik und<br />

Poliklinik, München, Germany<br />

Thomas R. Niethammer Ludwig-Maximilians-Universität München Campus Großhadern Orthopädische Klinik und<br />

Poliklinik, München, Germany<br />

Matthias F. Pietschmann Ludwig-Maximilians-Universität München Campus Großhadern Orthopädische Klinik und<br />

Poliklinik, München, Germany<br />

Peter E. Müller Ludwig-Maximilians-Universität München Campus Großhadern Orthopädische Klinik und<br />

Poliklinik, München, Germany<br />

Abstract<br />

Fragstellung: Mit weltweit rund 3,5 Millionen Eingriffen jährlich stellt die Kniegelenksarthroskopie <strong>als</strong><br />

Goldstandard in der Diagnose und gleichzeitigen Behandlung bei Kniegelenksbeschwerden die häufigste<br />

orthopädische Operation dar. Allerdings erhalten die meisten Patienten eine MRT-Bildgebung vor der<br />

arthroskopischen Behandlung. Jedoch hat die MRT-Untersuchung keine hundertprozentige Sensitivität und<br />

Spezifität, weshalb ein normales MRT einen Kniebinnenschaden nicht ausschließt und bei entsprechender<br />

Symptomatik trotzdem eine Arthroskopie erfolgen muss. Es stellt sich daher die Frage, bei welchen<br />

Verdachtsdiagnosen es tatsächlich Sinn macht eine präoperative MRT-Untersuchung durchzuführen und bei<br />

welchen Verdachtsdiagnosen kein wirklicher Einfluss auf die Operationsindikation besteht, welche durch eine<br />

klinische Untersuchung gestellt wurde. Hypothese unserer Studie war, dass eine präoperative MRT-Untersuchung<br />

des Kniegelenks in einer radiologischen Einheit ohne muskuloskelettale Spezialisierung in den meisten Fällen<br />

keinen zusätzlichen Informationsgewinn für die Operationsindikation liefert.<br />

Methodik: Retrospektiv wurden die Daten von 330 konsekutiven Patienten mit Kniegelenksbeschwerden<br />

ausgewertet. Alle Patienten wurden nach klinischer Untersuchung und MRT-Bildgebung einer<br />

Kniegelenksarthroskopie zugeführt. Die MRTs wurden von 23 Radiologen ohne Spezialisierung in<br />

muskuloskelettaler Diagnostik durchgeführt. Die MRT-Berichte waren allen Operateuren vor der Arthroskopie<br />

bekannt. Anschließend wurden die intraoperativen Befunde mit denen der MRT-Berichte verglichen. Für die<br />

statistische Analyse wurden Spezifität, Sensitivität, negativer und positiver Vorhersagewert sowie Genauigkeit der<br />

MRT bezüglich der Arthroskopie <strong>als</strong> Goldstandard berechnet.<br />

Ergebnis: Für die meniskalen Strukturen wurde eine Spezifität/Sensitivität von 93.1%/58.3% für das<br />

Innenmeniskusvorderhorn, 46.2%/94.4% für das Innenmeniskushinterhorn, 80.8%/70.5% für das<br />

Außenmeniskusvorderhorn und 82.3%/62.2% für das Außenmeniskushinterhorn errechnet. Für das vordere<br />

Kreuzband ermittelten wir eine Spezifität/Sensitivität von 91%/82.3% für Grad-I+II-Veränderungen und<br />

95.8%/71.8% für Grad-III+IV-Verletzungen. Für die Knorpelstrukturen wurde eine Spezifität/Sensitivität von<br />

98.3%/6.5% für Grad-I-, 88.5%/28.9% für Grad-II-, 96.1%/37.6% für Grad-III- und 96%/68.8% für Grad-IV-<br />

Läsionen berechnet.<br />

Schlussfolgerung: Eine MRT-Untersuchung in einer radiologischen Einheit ohne muskuloskelettale<br />

Spezialisierung gibt keinen relevanten Informationsgewinn für einfache Meniskusläsionen und isolierte vordere<br />

Kreuzbandruptur. Die MRT sollte daher nicht <strong>als</strong> präoperatives Routine-Screening-Verfahren bei<br />

Kniegelenksbeschwerden eingesetzt werden.<br />

16.03.2012 37<br />

Vortrag<br />

(c) by CVS://Abstractmanagement

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!