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Knie<br />
<strong>AGA</strong>2012-173<br />
Erhalt des tibialen Stumpfes <strong>als</strong> biologische Transplantathülle bei der vorderen<br />
Kreuzbandplastik: Operationstechnik.<br />
Preservation of the tibial remnant as a biological graft sheet in anterior cruciate ligament<br />
reconstruction: A technical note.<br />
Authors<br />
* Claus Löcherbach Universität Lausanne CHUV Hôpital Orthopédique, Lausanne, Switzerland<br />
Pierre Chambat Centre Orthopédique Paul Santy, Lyon, Lyon, France<br />
Bertrand Sonnery-Cottet Centre Orthopédique Paul Santy, Lyon, Lyon, France<br />
Abstract<br />
Fragstellung: Die biologische Integration des Sehnentransplantates ist eine wesentliche Voraussetzung für die<br />
erfolgreiche Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (VKB). Histologische Studien des gerissenen<br />
Kreuzbandes haben gezeigt, dass die für die Propriozeption wichtigen Mechanorezeptoren auch nach der Ruptur<br />
im tibialen Kreuzbandstumpf erhalten bleiben. Darüber hinaus bleiben die Gefässversorgung und die<br />
metabolische Aktivität der Fibroblasten intakt. Der Erhalt des tibialen Stumpfes könnte daher die biologische<br />
Integration des Sehnentransplantats und die postoperative Propriozeption verbessern. Daher haben wir eine<br />
Technik der Single Bundle VKB-Rekonstruktion in outside-in Technik unter Benutzung des tibialen Stumpfes <strong>als</strong><br />
biologische Transplantathülle entwickelt.<br />
Methodik: Das bevorzugte Transplantat ist die Semitendinosussehne, deren tibiale Insertion erhalten wird. Der<br />
femorale Tunnel wird mittels Zielgerät in Outside-in Technik in 90° Kniebeugung am Ort der anatomischen<br />
Insertion des VKB angelegt. Der tibiale Tunnel wird progressiv über einen Führungsdraht gebohrt, der zentral in<br />
den tibialen Kreuzbandstumpf positioniert wird. Zunächst wird mit einem 6 mm-Bohrer bei niedriger Drehzahl<br />
überbohrt, um eine mechanische oder thermische Schädigung des Kreuzbandstumpfes zu verhindern.<br />
Nachfolgend wird der Führungsdraht so eingebracht, dass der gesamte Bandstumpf durchquert wird. Der tibiale<br />
Tunnel wird dann bis zum gewünschten Durchmesser aufgebohrt. Das Sehnentransplantat wird von tibial durch<br />
den erhaltenen Kreuzbandstumpf nach femoral gezogen und beidseits mit Interferenzschrauben fixiert. In<br />
endgradiger Streckung des Kniegelenkes wird ein notch impingement arthroskopisch ausgeschlossen.<br />
Ergebnis: Die Rekonstruktion des VKB unter Erhalt des tibialen Kreuzbandstumpfes ist technisch möglich. Die<br />
Outside-in Technik erlaubt den Erhalt des Stumpfes bei problemloser Kontrolle der anatomischen<br />
Bohrkanalanlage. Nach unserer Erfahrung ist eine VKB-Rekonstruktion innerhalb der ersten 3 Monate nach dem<br />
Trauma am günstigsten um einen ausreichend grossen tibialen Kreuzbandstumpf zur Deckung des<br />
Sehnentransplantates vorzufinden. Aus histologischer Sicht, entspricht diese Phase der epiligamentären<br />
Regeneration. Die Indikation zur Rekonstruktion des VKB wird nach wie vor aufgrund des klinischen Nachweises<br />
einer Instabilität gestellt.<br />
Schlussfolgerung: Die Vorteile der beschriebenen Technik sind noch hypothetisch und stützen sich auf<br />
Ergebnisse der Grundlagenforschung. Sie müssen durch klinische Studien belegt werden.<br />
Keywords<br />
Anterior cruciate ligament, biological enhanced, remnant preserving<br />
16.03.2012 138<br />
Vortrag<br />
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