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Knie
AGA2012-192
Anatomische MPFL- Rekonstruktion mittels autologer Gracilis-Sehne bei rezidivierender
Patellainstabilität im Wachstumsalter: Methodenbeschreibung und erste Erfahrungen
Autologous anatomic reconstruction of medial patellofemoral ligament in skeletally immature
patients using autologous gracilis tendon grafts: description of method and first experience
Authors
* Christoph Ziskoven Universitätsklinik Düsseldorf Orthopädie, Düsseldorf, Germany
Thilo Patzer Universitätsklinikum Düsseldorf Orthopädische Klinik, Düsseldorf, Germany
Rüdiger Krauspe Universitätsklinikum Düsseldorf Orthopädische Klinik, Düsseldorf, Germany
Jörn Kircher Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Orthopädische Klinik, Düsseldorf, Germany
Abstract
Fragstellung: Die rezidivierende Instabilität der Patella ist ein häufiges und ernst zu nehmendes Problem
besonders im Wachstumsalter. In den letzten Jahren kam es zu einer rasanten Entwicklung vieler operativer
Verfahren. Besondere Bedeutung neben anderen Zusatzverfahren kommt bei Erwachsenen der
Wiederherstellung der Funktion des medialen patello-femoralen Bandes (MPFL) zu.
Bei offenen Wachstumsfugen wird jedoch aus Sorge um nachfolgende Achs- und Gelenkdeformitäten
überwiegend eine nicht-anatomische Stabilisierung empfohlen.
Wir beschreiben die anatomische MPFL-Rekonstruktion bei offenen Wachstumsfugen und präsentieren erste
klinischen Erfahrungen.
Methodik: Erstmalige Vorstellung der angewendeten Technik zur MPFL Rekonstruktion im Wachstumsalter
sowie des Outcomes an 5 konsekutiven Patienten. Freies autologes Gracilis-Sehnen-Transplantat des
ipsilateralen Kniegelenkes. Patellare Fixation der armierten freien Enden des Sehnentransplantates mit
bioresorbierbaren Implantaten. Femorale Fixation am anatomischen Ursprungsort des MPFL mittels
bioresorbierbarer 6mm Interferenzschraube. Der Fixationsort lag in allen Fällen distal der Wachstumsfuge.
Zusätzlich in allen Fällen dezentes proximales Realignment mit Medialisierung und Distalisierung des schrägen
Anteils des M. vastus medialis (VMO) modifiziert nach Insall. Zusätzliches ausgedehntes offenes laterales
Release bei einer Patientin mit Trisomie 21 sowie bei einem Patienten mit nicht spannungsfrei reponibler Patella.
Standardisierte klinische Untersuchung, Dokumentation und Bildgebung im Nativröntgen.
Ergebnis: Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation 15,23+-2,48 (12,1-17,3) y, Follow-up 6,8 Monate.
BMI 26,4+-4,92. Einseitige Versorgung bei allen Patienten, Instabilität der Gegenseite bei 2 Patienten. Zwei
Patienten wurden nach 1 bzw. 2 Voroperationen behandelt, primäre MPFL Rekonstruktion bei 3 Patienten.
Erstluxation im Schnitt mit 9±5,24 Jahren. Radiologische Dokumentation der Patellahöhe:modifizierter Insall
Salvati Index 1,55±0,47, Blackbourne Peel 1,02±0,35, Caton Index 1,15±0,34, COR- Distance 0,27±0,07, COR-
Index 21,09±6,81. Sulcuswinkel 163±12,2°. Eine traumatische Reluxation nach Fahradsturz mit Riß des
Transplantates bei erhaltener patellarer Verankerung. Revisionsoperation in Kombination mit Trochleaplastik nach
Déjour sowie Tuberositasversatz. Im weiteren Verlauf stabile Patella. Weitere Komplikationen wurden nicht
dokumentiert. In keinem der Fälle Verletzung der Wachstumsfuge, Achs- oder Gelenkdeformitäten.
Schlussfolgerung: Die anatomische MPFL-Ersatzplastik mit autologer Gracilissehne ist eine sichere und
verlässliche Therapie der rezidivierenden Patellainstabilität bei offenen Wachstumsfugen.
Wir konnten die technische Machbarkeit der femoralen Interferenzschraubenfixation ohne Verletzung der
Epiphysenfuge demonstrieren und präsentieren erste sehr gute klinische Ergebnisse.
Weitere Langzeit-Beobachtungen sind notwendig, um die Überlegenheit der anatomischen Rekonstruktion
gegenüber nicht-anatomischen Verfahren zu zeigen.
Keywords
MPFL, autolougous graft, patella instability
16.03.2012 158
Vortrag
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