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Die gesamte Reise 2008

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Ich machte mir etwas zu essen und genoss nach dieser langen Fahrt ein kühles Bier. Der Hafenmeister<br />

zeigte mir, wo ich Strom bekommen konnte und verlangte dann pro Nacht 20,- €;<br />

ein angemessener Preis. Ich entschließe mich noch einen Tag hier zu bleiben.<br />

S ONNTAG, 24. A UGUST <strong>2008</strong><br />

Licata<br />

Licata hat ca. 40.000 Einwohner, die hauptsächlich in der Landwirtschaft und in der Industrie<br />

arbeiten. Vom Hafen Licatas aus, einem wichtigen Exporthafen Siziliens, gibt es eine Schiffsverbindung<br />

nach Valletta auf Malta. Schon zu römischen Zeiten war die Stadt ein wichtiges<br />

Handelszentrum und Umschlagsplatz für Weizen. <strong>Die</strong> Stadt wurde 1553 von Türken geplündert.<br />

Sie erholte sich wieder und wurde in Richtung Nordwesten ausgebaut.<br />

Morgens machte ich mich dann auf den<br />

Weg in die Stadt. Oberhalb der Häuser am<br />

Berghang befindet sich der Friedhof, der<br />

wie eine eigene Stadt für die Toten<br />

aussieht. Ich bummele durch die Altstadt,<br />

genehmige mir in einem Café, das an<br />

diesem Sonntagmorgen voller Einheimischer<br />

ist, einen Espresso und ein<br />

Glas Granita und kehre anschließend<br />

durch die engen Gässchen, in denen die<br />

Eingangstüren offen stehen und man direkt<br />

ins Wohnzimmer blicken kann, an Bord<br />

zurück.<br />

Sizilien ist total vermüllt. Überall liegen<br />

gefüllte Mülltüten und leere Plastikflaschen<br />

herum.<br />

Heute ist es nicht so warm. Morgens um<br />

09.00 Uhr waren es nur 25 Grad und auch<br />

mittags stieg das Thermometer nicht über 30 Grad – 5 Grad kühler als bisher. Eine Seebrise<br />

macht alles ganz angenehm. Der Wind nimmt dann im Laufe des Tages auf 5 bis 6 Bft zu und<br />

es heult so richtig in den Wanten – ein seit Langem ungewohntes Geräusch. Auch ziehen<br />

Wolken auf, die abends dann den ganzen Himmel bedecken.<br />

Ich bleibe an Bord. Einige Stunden verbringe ich damit, mich durch das englischsprachige Hafenhandbuch<br />

von Tunesien durchzuarbeiten. Es scheint eine interessante, geschichtsträchtige<br />

Küste mit vielen Häfen zu sein – teils Marinas, teils Fischerhäfen. Auch navigatorisch ist sie<br />

eine etwas größere Herausforderung als die felsigen Küsten von Griechenland und Italien. Es<br />

gibt viele Flachwassergebiete und Riffs.<br />

Da in Tunesien der Alkohol viel teurer sein soll, schaue ich mir die Liste der Lidl-Filialien in<br />

Südsizilien an. Ich werde versuchen, noch genügend Wein, Bier und andere Alkoholika zu<br />

bunkern.<br />

Dann liegen auch noch ein paar kleine Reparaturen an.<br />

Abends nehme ich mir dann das kleine Taschenbuch „Islam – <strong>Die</strong> 101 wichtigsten Fragen“ der<br />

Islamwissenschaftlerin Ursula Spuler-Stegemann (Verlag C.H. Beck, München 2007, ISBN<br />

978 3 406 51111 0) vor. In klarer Sprache versucht die Autorin den „Neueinsteiger“ in diese<br />

Religionsphilosophie einzuführen und die Fragen zu beantworten, die insbesondere seit den<br />

Terroranschlägen und den Versuchen einer Integrationspolitik in Deutschland viele Menschen<br />

bewegen.<br />

Überrascht hat mich dabei die geschichtliche Verknüpfung des Islam mit dem Juden- und<br />

Christentum. Mohammed ist der letzte der drei Propheten Mose und Jesus. Maria und deren<br />

unbefleckte Empfängnis nimmt dabei die stärkste Rolle ein. <strong>Die</strong> christliche Lehre von der Trini-

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