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S AMSTAG, 4. O KTOBER <strong>2008</strong><br />
Heckanker. Da vorne eine schräge Steinschüttung<br />
war, musste Angelo mit dem Dinghi die<br />
Vorleinen ausbringen. Schließlich lagen wir um<br />
18.30 Uhr gut vertäut fest.<br />
Nach dem Wetterbericht soll heute Nacht der<br />
Wind um 180 Grad auf Nord drehen und stürmisch<br />
zunehmen. Das soll ein bis zwei Tage<br />
anhalten. Da wir hier sehr sicher liegen und wir<br />
uns auch noch die Insel ansehen möchten,<br />
werden wir wohl bis Montag hier bleiben.<br />
Gegen 22 Uhr dreht dann der Wind auf West,<br />
es wetterleuchtet und einige Tropfen Regen<br />
fallen. Ich lege mich in die Koje und lese. Dann<br />
höre ich jedoch einige „anorganische“ Geräusche.<br />
Wir liegen auf Grund. Hier gibt es einen<br />
Tidenhub von bis zu 2 Metern und wir hatten<br />
die VELA zu dicht an der Steinschüttung fest<br />
gemacht. So bringen wir eine Leine zu einem<br />
Fischer aus, verlängern die Vorleinen und<br />
ziehen uns per Genoa-Winsch wieder frei.<br />
Nachdem wir auch noch den Heckanker dicht<br />
geholt hatten, liegen wir jetzt wieder sicher.<br />
Sidi Youssef<br />
Über Nacht regnete es noch etwas. Morgens hatte der Wind dann, wie angekündigt auf Nord<br />
gedreht und auf 6 Bft zugenommen. <strong>Die</strong> Wolken verschwinden jedoch bald und ein strahlend<br />
blauer Himmel begleitet uns über den ganzen Tag.<br />
Wir nehmen uns ein Taxi und fahren in die 15 km entfernte Hauptstadt der Insel. <strong>Die</strong> beiden<br />
durch eine Brücke verbundenen Inseln sind sehr flach und ähneln einer Wüstenlandschaft.<br />
Überall stehen vereinzelt Dattelpalmen, die jedoch sehr ungepflegt und z.T. abgestorben wirken.<br />
Es hat den Anschein, als ob die Bevölkerung sich nicht mehr darum kümmert, sondern<br />
eher ihr Geld im Fremdenverkehr verdient. Überall entstehen neue Häuser und wir erfahren,<br />
dass sich viele Engländer hier ihren Altersruhesitz gebaut haben.<br />
<strong>Die</strong> Hauptstadt hat eine große Durchgangsstraße und einige Querstraßen mit Geschäften.<br />
Touristen sieht man kaum, aber jetzt nach dem Ramadan sind die Cafés wieder geöffnet und<br />
voller Männer. Wir trinken Pfefferminztee und Kaffee. Da Angelo mich zum Essen einladen<br />
will, suchen wir ein Restaurant. <strong>Die</strong> einzige Pizzeria im Ort und die beiden restaurants am nahegelegenen<br />
Strand haben jedoch geschlossen. So fahren wir in die „region touristique“. In<br />
einem großen Hotel, in dem<br />
jedoch zu dieser Jahreszeit<br />
nur eine Handvoll Engländer<br />
untergebracht sind, finden<br />
wir ein Strandrestaurant. Wir<br />
sitzen im Schatten. Da der<br />
Wind jedoch recht kühl ist,<br />
suchen wir uns einen Sonnenplatz.<br />
Anschließend an Bord halten<br />
wir unsere Mittagsruhe, lesen<br />
und unterhalten uns. Da<br />
erst übermorgen Südwind<br />
angesagt ist, beschließen