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Die gesamte Reise 2008

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Als Hans dann um 00.30 Uhr erschien, kamen von achtern zwei große Frachter auf – und wie<br />

das Unglück selten allein kommt, fällt die Achterlaterne aus. Ich schalte dann die Dreifarbenlaterne<br />

im Topp an.<br />

Da ich die Nachtwache für Hans etwas erleichtern und meinen Schlaf etwas schonen will, rollen<br />

wir die Genoa wieder ein und lassen die Maschine in etwas höherer Drehzahlen laufen.<br />

Aber auch hier gibt es ein Problem. Was ich noch nie hatte, die Genoa ließ sich nicht ganz<br />

einrollen. So musste ich aufs Vorschiff und stellte dann im Scheine der Taschenlampe fest,<br />

dass das Aufrolltau einen Überläufer hatte. Bei dem Gestampfe das vorne bei Nacht war es<br />

gar nicht so leicht, das Malheur zu beheben.<br />

Danach ging ich dann – wieder recht wach – in die Koje.<br />

Als ich dann gegen 04.00 Uhr – nach ein paar kurzen Schlafphasen – doch ganz ausgeruht<br />

wieder an Deck komme, zieht die VELA auf einem Ententeich ihre Bahn. Völlige Windstille.<br />

Ein herrlicher Sternenhimmel über uns und als Spiegelung der größeren Sterne auf der Wasseroberfläche.<br />

Leuchtplankton glitzert in unserem Kielwasser.<br />

Um 05.15 Uhr lässt sich am östlichen Horizont der neue Tag erahnen. Um 06.30 Uhr geht die<br />

Sonne auf.<br />

Hans wacht dann gegen 07.00 Uhr auf und macht ein hervorragendes Rührei mit Tomaten.<br />

Zuvor nutzen wir jedoch noch das ruhige Wetter, füllen den <strong>Die</strong>seltank nach und ich setze das<br />

Vorstag durch, das sich gelockert hatte.<br />

Während Hans abwäscht, säubere ich das Cockpit und spritze das Salz weg.<br />

10.00 Uhr: Wir haben ein Etmal von genau 120 sm gemacht; 200 sm sind es noch bis Catania.<br />

Das entspricht einer Durchschnittgeschwindigkeit von 5 Knoten. Ein ganz leichter WSW-<br />

Wind ist aufgekommen. Er fällt jedoch zu vorlich ein und ist auch zu schwach zum Segeln. Also<br />

motoren wir weiter. <strong>Die</strong> Atmosphäre ist heute seltsam hell, wie von einem Schleier überzogen<br />

und es ist sehr heiß.<br />

12.00: Der Wind hat etwas mehr südlich gedreht und auf 3 Bft zugenommen. Wir setzen die<br />

Genoa und laufen 3 kn. Er dreht langsam weiter südlich, so dass wir mit leicht geschrickten<br />

Schoten unseren Kurs halten können. Der Wind dreht weiter für uns günstig. So laufen wir mit<br />

4 bis 5 Knoten unsere Kurslinie entlang.<br />

Wie im Wetterbericht vorhergesagt, beginnt der Wind gegen 17.30 Uhr weiter westlich zu drehen.<br />

Obwohl er nur mit 4 Bft weht, ist die Welle so kurz, dass die VELA hoch am Wind immer<br />

wieder abgestoppt wird. Wir lassen die Maschine wieder leicht mitlaufen.<br />

Um 18.00 Uhr bereitet Hans die Koteletts vor. Dazu gibt es Bratkartoffel.<br />

Den ganzen Tag haben wir nicht ein einziges Schiff gesehen. Jetzt passiert uns ein Katamaran<br />

auf Gegenkurs.<br />

Da der Wind immer weiter westlich dreht, müssen wir unseren Kurs aufgeben und nördlicher<br />

steuern. Wir segeln unter gereffter Genoa und Gross letztendlich in nordwestlicher Richtung.<br />

Kurz vor 00.00 Uhr lässt der Wind etwas nach. Unter Maschine gehen wir gegen den leichten<br />

Wind, aber eine noch hohe, kurze See an; Kurs 174 – Catania.<br />

D IENSTAG, 15. J ULI <strong>2008</strong><br />

Hans kommt dann um 01.00 Uhr. Ich lege mich schlafen und bin – trotz der Schaukelei für 3<br />

Stunden weg. Hans passiert währenddessen eine Ölplattform.<br />

Der Wind ist völlig eingeschlafen – die See ist jedoch weiterhin konfus. So warten wir auf den<br />

angekündigten Nordwind – das wäre auf dieser <strong>Reise</strong> zum ersten Mal kein Wind von vorne.<br />

...und der kommt dann um 07.00 Uhr. Maschine aus und wird gleiten mit bis zu 7 kn über die<br />

sich recht schnell aufbauenden Wellenberge. Hans steht dann gegen 08.00 Uhr auf. Das<br />

Frühstück (überbackener Toast) gestaltet sich zu einer Jonglierleistung. Immer wieder will die<br />

Pfanne vom kardanisch aufgehängten Herd hüpfen.

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