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Als wir in der Stadt die sehenswerte Sidi Oqba Moschee<br />
suchen, werden wir von einem Tunesier auf einem Moped<br />
in die Medina geleitet. Sie gilt als die besterhaltene in ganz<br />
Tunesien. Sie wurde zwischen 1706 und 1712 errichtet. Sie<br />
ist von einer 3,5 km langen und 10 m hohen<br />
Backsteinmauer umgeben. Obwohl es regnet, sieht man,<br />
wohin man auch guckt, geheimnisvolle Gänge und Ecken.<br />
Unser selbsternannter Führer bringt uns zu einer Weberei,<br />
wo ich mir einen schönen seidenen Bettüberwurf kaufe.<br />
Anschließend führt er uns in ein Teppichgeschäft. Dort<br />
haben sie wirklich schöne Teppiche. Aber vermutlich<br />
komme ich ja noch einmal mit Brunhild hier her.<br />
Anschließend fahren wir zur Sidi Oqpa Moschee. Es ist das<br />
bedeutendste und zugleich älteste islamische Bauwerk in<br />
Nordafrika. Da wir als Nicht-Moslems nur den Vorhof<br />
betreten dürfen, können wir nur einen Blick ins Innere<br />
werfen.<br />
Da es immer noch in Strömen regnet und wir noch einen<br />
weiten Weg vor uns haben, verlassen wir Kairouan in der<br />
Hoffnung, noch ein andermal in diese<br />
nur 60 km von Monastir entfernte Stadt<br />
zurück zu kommen.<br />
Weiter geht es über lange gerade Straßen<br />
durch endlose Olivenhaine 200 km<br />
südwestlich nach Gafsa und dann weiter<br />
nach Metlaoui. <strong>Die</strong> Gegend wird hügeliger.<br />
Es hört auf zu regnen – der Himmel<br />
ist jedoch weiterhin grau.<br />
In Metlaoui biegen wir auf eine gut ausgebaute<br />
Nebenstraße in Richtung Moulares<br />
ab. <strong>Die</strong> ersten Vorboten der Wüste<br />
zeigen sich. Flache, nur mit Hartlaubund<br />
Dorngewächsen bewachsene Ebenen;<br />
in der Ferne eine Hügelkette – Ausläufer<br />
des Atlas-Gebirges.<br />
Dann kommen wir nach Redeyet, eine<br />
kleine Wildwest-Stadt, die vom Phosphatabbau<br />
lebt. Kilometerlange Förderbänder<br />
transportieren den Rohstoff aus<br />
dem Gebirge hier her. Anschließend<br />
wird er auf Eisenbahnwaggons verladen und nach Sfax gebracht, wo er verschifft wird.<br />
Unser Ziel ist die Bergoase Tamerza.<br />
Tamerza liegt im Gebirge. <strong>Die</strong> Stadt wurde 1985 neu errichtet, nachdem ein 22-tägiger Dauerregen<br />
die alte Stadt, die aus ungebrannten Lehmziegeln errichtet war, völlig aufgeweicht hatte.<br />
Wir entscheiden uns nicht für das Super-Luxushotel, in dem die einfachste Kategorie 200,- Dinar<br />
kosten soll, sondern finden in dem kleinen Ort ein Hotel, wo wir für ein sauberes Einzelzimmer<br />
mit Bad und Frühstück nur 30,- Dinar bezahlen.<br />
Bevor wir in den Ort zum Essen gehen, wollen wir noch einen Blick auf die Oase werfen. Tausende<br />
hoher Dattelpalmen wachsen hier, die von einem kleinen Flüsschen mit Wasser versorgt<br />
werden. Faruk, ein netter Einheimischer weist uns einen Weg, der in keinem Führer verzeichnet<br />
ist und den wir ansonsten auch nie gefunden hätten.