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2. Tag<br />
fast undurchdringlichen grünen Wald<br />
wird. Wir überqueren das Delta eines<br />
großen Flusses, der auch viel Wasser<br />
führt und der sich eine tiefe Schlucht in<br />
den Fels gegraben hat. Wir sehen einige<br />
Storchennester. <strong>Die</strong> Störche sind<br />
zwar noch nicht da, jedoch die Drosseln,<br />
die mit ihrem Gesang deutlich auf<br />
sich aufmerksam machen.<br />
In Tarbaka finden wir ein sauberes, ruhiges<br />
und recht günstiges Hotel (30,- €<br />
für das Doppelzimmer). Abends bummeln<br />
wir noch an den nahegelegenen<br />
Strand und essen etwas. In Tabarka<br />
wir viel gebaut und für Touristen investiert.<br />
Morgens geht es dann weiter durch eine von einem tiefen Tal durchschnittene Landschaft mit<br />
alten Korkeichen, Wiesen und Feldern.<br />
So kommen wir nach Bulla Regia.<br />
<strong>Die</strong> ehemalige römische Stadt Bulla Regia<br />
liegt südlich von Tabarka. Es gibt hier viele<br />
interessante Sehenswürdigkeiten aus<br />
römischer, frühchristlicher und byzantinischer<br />
Zeit zu besichtigen. Viele der besten<br />
Mosaiken sind allerdings ins Bardo - Museum<br />
nach Tunis gebracht worden, aber der<br />
"Jagdpalast" besitzt Mosaiken mit wilden<br />
Tieren und Jagdszenen sowie erkennbare<br />
Spuren des Speisezimmers, der Küche und<br />
des Schlafzimmers. <strong>Die</strong> bedeutende Ausgrabungsstätte<br />
geht auf eine punische<br />
Gründung im 3. Jahrhundert v. Chr. zurück.<br />
Sie war Teil des numidischen Reiches und<br />
erlebte unter Rom eine Blütezeit. Im<br />
Unterschied zu anderen Ausgrabungsstätten<br />
in Tunesien fehlen hier zwar gut erhaltene<br />
Prachtbauten, doch birgt Bulla Regia eine<br />
andere, einzigartige Besonderheit. Als Schutz<br />
vor der sommerlichen Hitze bauten die<br />
Römer die Untergeschosse ihrer Villen in die<br />
Erde.<br />
Es sind große unterirdische Häuser zu<br />
bewundern wie das Maison du Tresor, der Jagdpalast oder der Palast des Pfaus. Der Fischerpalast<br />
besitzt einen Patio, in den ein mit Mosaiken verziertes Wasserbecken eingelassen<br />
ist. In der weitläufigen Anlage des Amphitritepalastes liegt das wohl schönste Mosaik von Bulla<br />
Regia, das Neptun mit seiner Gattin Amphitrite zeigt. <strong>Die</strong> Räumlichkeiten waren mit bedeutenden<br />
Mosaiken geschmückt und sind gut erhalten.<br />
Bulla Regia bietet auch größere Bauten, wie z. B. ein vorzüglich erhaltenes Theater, das in<br />
der Zeit von Kaiser Mark Aurel (161 - 180) errichtet wurde und die Thermen der Julia Memmia<br />
– eine von zwei heute bekannten Thermenanlagen der Stadt – aus dem 1. Jh. n. Chr.