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D ONNERSTAG, 24. J ULI <strong>2008</strong><br />
Riposto<br />
Heute wollen wir die Umgebung des Ätna erkunden. Mit der Besteigung wollen wir warten, bis<br />
Johanna da ist.<br />
Wir entscheiden uns, für die ganz kleinen Straßen, die möglichst dicht am Krater entlang führen<br />
und werden mit einer tollen Vegetation und grandiosen erkalteten Lavamassen belohnt.<br />
Der Ätna ist mit etwa 3.323 (die Höhe ändert sich ständig) der höchste und aktivste Vulkan<br />
Europas. Unter den aktiven Vulkanen der Welt steht er hinsichtlich der Zahl seiner Ausbrüche<br />
in historischer Zeit an erster Stelle. Er hat vier Gipfelkrater, den Hauptkrater, den direkt<br />
daneben liegenden Krater „Bocca Nuova“ (neuer Schlund) von 1968 sowie den Nordostkrater<br />
von 1911 und den Südostkrater von 1979, die etwas abseits vom Hauptkrater liegen. Der<br />
Ausstoß von Lava bei einem Ausbruch erfolgt aber meistens nicht über die Gipfelkrater, sondern<br />
an den Flanken des Bergkegels. Im Laufe der Jahrtausende haben sich dadurch mittlerweile<br />
etwa 400 Nebenkrater gebildet.<br />
Typisch für den Ätna sind Eruptionen längs aufreißender Spalten. Mit Ausnahme der auf den<br />
Gipfelbereich beschränkten Dauertätigkeit des Vulkans waren nahezu alle historischen Ausbrüche<br />
an solche Eruptionsspalten gebunden. <strong>Die</strong> Länge dieser Spalten variiert von einigen<br />
hundert Metern bis zu mehreren Kilometern. Im Laufe einer Eruption reißen die Spalten zumeist<br />
nach unten zu immer weiter auf, wobei in höher gelegenen Bereichen meist reine<br />
Schlackenkegel entstehen, in tiefer gelegenen Bereichen dagegen meist Lava ausfließt.<br />
<strong>Die</strong> basische Lava des Ätna ist durch einen geringen Kieselsäureanteil relativ dünnflüssig.<br />
Dadurch können die in ihr enthaltenen Gase entweichen und bauen keinen Überdruck auf, der<br />
sich in einer Explosion entladen könnte. Daher zählt der Ätna nicht zu den explosiven Vulkanen<br />
(wie z. B. der Vesuv).<br />
<strong>Die</strong> dicht besiedelte Landschaft um den Ätna ist durch die verwitternde Lava äußerst fruchtbar.<br />
Auf Grund der großen Höhe des Ätna folgen verschiedenste Vegetationsgürtel aufeinander.<br />
So fahren wir durch eine üppige Vegetation mit Orangen-, Zitronen-, Oliven-, Feigen- und<br />
Pistazienbäume. Auch Getreidefelder und Weinberge gibt es dort. Dann kommen wir durch<br />
dichte Wälder von Buchen, Eichen, Birken, Kiefern und Kastanienbäumen, die an eine deutsche<br />
Landschaft erinnern. Der Ätnaginster, der eine der ersten Pflanzen, die sich auf der ver-