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11.00 Uhr: Es kommt kein Wind auf. Wie graue Schatten liegen die Inseln im Licht, das keinen<br />
Horizont hat. Im Süden Kos, im Norden die hohen, schroffen und abweisenden Berge von Kalimnos.<br />
Vor einem Jahr war ich schon einmal hier. Andrea und Brunhild kamen hier an.<br />
Noch 20 sm bis zum nächsten<br />
Wegpunkt und dann noch einmal 8<br />
sm bis Bodrum. <strong>Die</strong> Hälfte der Stecke<br />
ist geschafft – unter den<br />
Brummen der Maschine, wo doch<br />
so guter Segelwind angesagt war.<br />
Ich habe das Großsegel gesetzt.<br />
Das Schaukeln durch die aus West<br />
laufende Dünung ist somit weniger<br />
geworden.<br />
13.00 Uhr: Hinter uns steht eine<br />
Regenwolke. Sie bringt etwas Wind<br />
und einige Tropfen Regen. Ich berge<br />
das Groß und setze die Genoa.<br />
Vor dem Wind laufen wir knapp 3<br />
kn. Leider war der Spuk dann<br />
schon nach einer halben Stunde<br />
vorbei.<br />
16.00 Uhr Ich melde mich bei der Marina in Bodrum auf VHF 73. Ein Boot erwartet mich, dass<br />
mich an meinen Platz dirigiert. Für all diesen Service, Leute, die ständig hinter dir herwischen,<br />
Wasser und Strom bezahle ich dann stolze 28,- € pro Nacht. Dazu kommt dann noch das<br />
Transitlog für 40,- €, das ich haben muss, um in der Türkei zu segeln. Leider kann ich nicht<br />
mehr einklarieren, da um 17.00 Uhr alle Behörden schließen. So rufe ich Öznan in der Werft<br />
an. Es stellt sich raus, dass Öznan eine Frau ist, die die Werft leitet. Sie sagt mir, dass ich<br />
auch für das Liegen an Land eine besondere Erlaubnis haben müsste. Ich solle morgen um<br />
11.00 Uhr mit dem Boot vorbeikommen. Dann würde man die VELA an Land nehmen und ich<br />
könnte dann anschließend den ganzen Papierkram machen. Nach einer halben Stunde<br />
kommt ein Mechaniker der Werft und schaut sich alles an. Nach seinen Angaben ist er VOL-<br />
VO-Spezialist.<br />
Anschließend gehe ich in die Stadt. Es ist nur 31 Grad warm, nicht so heiß wie im letzten<br />
Sommer, als ich mit Brunhild und Andrea hier war. Auch die vielen Touristen sind noch nicht<br />
gekommen. Zu unseren Gunsten hat sich der Wechselkurs zwischen Euro und Lira verbessert.<br />
Wahrend wir vor einem Jahr nur 1,65 Lira für 1 Euro bekamen, sind es jetzt 1,90 Lira.<br />
Ich suche mir ein schönes Restaurant mit einem Tisch am Stand und gönne mir für 16,- € zwei<br />
schöne Draught-Bier und ein hervorragendes Essen.<br />
S AMSTAG, 7. J UNI <strong>2008</strong><br />
Bodrum – YATLIFT-Werft (2 sm)<br />
Der Morgen war wieder so schön, wie es das Mittelmeer zu bieten hat: blau mit einigen weißen<br />
Wolken über den Bergen.<br />
Gegen 11.00 Uhr komme ich bei der Werft Yatlift an, die ca. 4 km südlich von Bodrum liegt.<br />
Ich gehe noch am Kai längsseits, da erst eine Motoryacht aus dem Wasser geholt wird. Dann<br />
bin ich dran. Der Travellift hebt mich an Land. Jetzt muss ich erst meine Einklarierungspapiere<br />
fertig machen, denn die Türkei gehört nicht zur EU. Dass ich jetzt an Land liege, bedarf eines<br />
weiteren Papiers für den Zoll.<br />
Dann fahre ich mit einem kleinen Bus für 2 Lira nach Bodrum, gehe zur Gesundheitsbehörde,<br />
zur Passkontrolle und dann zum Zoll. Dort werden meine Papiere einbehalten, bis ich wieder<br />
im Wasser bin.