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Aus dem Arbeitslager, dem größten im römischen Imperium, zog indes auch Chimtou Nutzen.<br />
<strong>Die</strong> Stadt partizipierte von der über den Fluss Medjerda errichteten Brücke und zweigte Wasser<br />
aus der ins Lager führenden Leitung für sich ab. Vorsteher der Steinbrüche spendeten<br />
dem Ort öffentliche Gebäude, jedoch nicht aus Marmorblöcken, denn die waren zu teuer und<br />
für den Export bestimmt. Das Theater, das Amphitheater und die Thermen sind heutzutage als<br />
Überreste noch zu besichtigen. Auch Aquäduktreste und Zisternen sind noch zu sehen.<br />
Wir besuchten insbesondere das Museum, das schon im Baedeker als sehr informativ erwähnt<br />
wurde. Es zeigt sehr anschaulich die erdgeschichtliche Entstehung von Marmor, das<br />
Leben der Numider und Römer, die Bearbeitung sowie Gestände aus diesem Marmor.<br />
1993 kam es bei Bauarbeiten für das neue Museum zu einem spektakulärer Goldfund von<br />
1.447 Münzen aus römischer Zeit. 1998 war noch einmal das Arbeitslager Ziel von Ausgrabungen,<br />
die unter der Leitung von Michael Mackensen, Universität München, standen.<br />
Dann mussten wir uns auf den Heimweg machen. Wir folgtem dem breiten, fruchtbaren Tal<br />
eines Flusses und erreichten dann auf der anderen Seite ein kleines Gebirge. <strong>Die</strong> Fahrt über<br />
die kleinen Nebenstraßen bot immer wieder neue Ausblicke. Leider wurde es schnell dunkel,<br />
so dass wir den Rest der Strecke auf der Autobahn zurücklegen mussten.<br />
D ONNERSTAG, 23. O KTOBER <strong>2008</strong><br />
Yasmin-Marina Hammamet<br />
Brunhilds letzter Tag verlief dann – im Gegensatz zu den <strong>Reise</strong>tagen – so wenig aufregend,<br />
dass sie abends sagte: Heute ist ja eigentlich gar nichts passiert.<br />
Nachmittags mieteten wir uns ein Auto, mit dem ich Brunhild morgen früh nach Monastir zum<br />
Flughafen bringen will. Wir fuhren damit nach Hammamet und bummelten durch die „Touristen-Medina“,<br />
bis uns das Angegrapsche zu viel wurde.<br />
Abends hatten wir noch ein schönes Abschiedsessen.<br />
F REITAG, 24. O KTOBER <strong>2008</strong><br />
Yasmin-Marina Hammamet<br />
Morgens bringe ich Brunhild zum Flughafen. Da wir uns etwas verfuhren, brauchten wir fast 2<br />
Stunden für die 120 km.<br />
Anschließend bringe ich meine Wäsche zur Wäscherei nach Hammamet und nehme Mick und<br />
Peter mit. Das sie hier schon längere Zeit liegen, kennen sie vieles und zeigen mir all die<br />
wichtigen Geschäfte.<br />
Abends war dann „Happy Hour“. Von 19.00 bis 20.00 Uhr gibt es in einer Kneipe zwei Bier<br />
zum Preis von einem. Da kamen sie alle, Engländer, Franzosen, Deutsche, Holländer und<br />
Belgier mit ihren Frauen. Es wurde ein reger Austausch. Einige bleiben den ganzen Winter<br />
über hier, andere fahren für ein bis zwei Monate nach Hause und wieder andere – wie ich –<br />
kommen erst im Frühjahr wieder. Auch der Hafenkapitän mit seiner Frau war gekommen.<br />
Wer nicht gekommen war – und wie mir gesagt wurde auch selten kommt – ist Wolfgang unser<br />
Vertreter des TO (Trans-Ocean) in Hammamet. Das finde ich schade. <strong>Die</strong> Leute wollen in<br />
diesem Winter eine Zeitung herausgeben und treffen sich einmal im Monat zum BBQ.