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dann den Anker mit 10 m Kettenvorlauf und Leine. Für den Hauptanker brachte ich dann die<br />
<strong>gesamte</strong> Kettenlänge von 60 m aus.<br />
Jetzt liege ich vor diesen zwei Ankern und das Schiff liegt viel ruhiger (es schwojt nicht mehr<br />
so stark hin und her).<br />
18.00 Uhr: Was ist das ruhig, wenn es nur noch mit 6 Bft bläst, wo man doch das Kreischen<br />
und Heulen von 8 Bft gewöhnt war.<br />
Gegen 22 Uhr ließen die Böen dann ganz nach – es wehte nur noch mit 5 Bft. So entschließe<br />
ich mich, doch achtern in meiner Kajüte und nicht im Salon zu schlafen, wo ich den Ankeralarm<br />
besser hören kann.<br />
M ONTAG, 16. J UNI <strong>2008</strong><br />
Spinolongas – Heraklion (36 sm)<br />
Als ich morgens erwachte, war der See wieder wie ein Ententeich – kein Windhauch.<br />
Ich frühstücke und schwimme noch eine Runde, bevor ich mich auf den Weg mache. Da es<br />
gestern auch so war, habe ich doch meine Zweifel, ob es nicht draußen hinter dem Kap Ak Ioannis,<br />
wo mich mein Weg nach Westen führt, nicht wieder ganz anders aussieht.<br />
Aber – oh Wunder –<br />
hier draußen wehte<br />
der Wind nur mit 4<br />
Bft. Er kam zwar<br />
genau von vorne, so<br />
dass ich motoren<br />
musste, aber diese<br />
Gelegenheit konnte<br />
ich mir nicht entgehen<br />
lassen. Für die<br />
ganze kommende<br />
Woche ist für Ostkreta<br />
weiterhin starker<br />
Westwind angesagt,<br />
während es in Westkreta viel ruhiger ist. Das liegt am Meltemi, der sich etwas nach Osten<br />
verlagert hat und von Norden kommend, um das Ostkap herumfegt und noch einmal tüchtig<br />
an Stärke zunimmt.<br />
So brummte die Maschine bis 17.00 Uhr. Da die VELA immer wieder von dem Wellen gebremst<br />
wurde, liefen wir im Schnitt nur kapp 5 kn. Anfangs begleiteten uns wenig bewachsene<br />
Hügel, dann war die Küste übersäht mit Touristenhotels und schließlich kam der Flugplatz von<br />
Heraklion, der direkt am Meer liegt, in Sicht.<br />
Der Hafen von Heraklion ist riesig. Ganz am Ende befindet sich, geschützt durch ein venezianisches<br />
Kastell, der alte Hafen. Wie ich es schon aus dem letzten Jahr kannte, gibt es keine<br />
Liegeplätze für Gastlieger. Alle Plätze sind vermietet. So nehme ich mir einfach eine freie<br />
„Box“. Der Hafenmeister meinte, da würde heute wohl keiner kommen und ließ mich dort für<br />
eine Nacht liegen. Morgen soll ich weiter sehen.<br />
Abends schaute ich mir dann in der Stadt das Fußballspiel Deutschland gegen Österreich an.<br />
<strong>Die</strong> Deutschen gewannen zwar mit einem tollen Freistoß durch Ballak; das Spiel der deutschen<br />
Mannschaft war aber alles andere als gut. Ich glaube nicht, dass sie Donnerstag gegen<br />
Portugal gewinnen können.