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sogenannte Marabous, ermöglichten<br />
die Kontrolle der Umgebung.<br />
Anfangs dachten wir, wir wären hier völlig<br />
alleine. Dann kam jedoch ein „Aufpasser“<br />
aus einer Tür. Er zeigte uns eine<br />
alte Ölmühle, führte uns in eine verfallene<br />
Moschee mit Berberverzierungen<br />
an der Decke, servierte uns einen<br />
Tee und führte uns schließlich auf den<br />
„Marabou“, von wo man einen guten<br />
Blick über die ganze Anlage hatte. Wir<br />
gaben ihm dafür stolze 10,- Dinar. Seine<br />
20,-, die er haben wollte, fanden wir<br />
unverschämt und fuhren dann weiter.<br />
<strong>Die</strong>se „Touristenausnehme“, die uns<br />
hier in dieser Gegend noch<br />
häufiger begegnete, ist bei der<br />
Armut der Bevölkerung verständlich.<br />
Dennoch hatten wir<br />
anschließend keine Lust mehr uns<br />
von Führern in den beeindruckenden<br />
Ksar von Chenini<br />
führen zu lassen, der wie ein<br />
Wespennest oben auf einem Berg<br />
thront, auf dessen Spitze eine<br />
verfallenen Berberburg steht. Zu<br />
diesem Ksar ist eine ganz neue<br />
Touristenstraße gebaut worden.<br />
Hier werden im Sommer<br />
vermutlich Busladungen von Touristen<br />
entladen, die dann das<br />
Einkommen der Bevölkerung<br />
sichern. Schon auf dem Weg<br />
dahin wurden wir auf der Straßen immer wieder von „Führern“ so anzuhalten versucht, dass<br />
sie sich einfach vor das fahrende Auto stellten. In einer Kurve sprang eine Meute Kinder vor<br />
unser Auto und versuchte sich mit den Schreien „Money, Geld„ daran festzuklammern.<br />
So fuhren wir etwas beklemmt<br />
weiter in Richtung<br />
Tataouine. Unser Nachtziel<br />
war eigentlich ein Hotel<br />
in Medenine. Das gab<br />
es jedoch nicht, so dass<br />
wir noch weitere 75 km bis<br />
Gabes fahren mussten.<br />
Mit nur einem Auge (das<br />
Licht eines Scheinwerfers<br />
funktionierte nicht) fuhren<br />
wir in die Dunkelheit hinein.<br />
Dabei waren wir jedoch<br />
noch gut beleuchtet.<br />
Viele Autos hatten nur ihr<br />
Standlicht eingeschaltet<br />
oder fuhren sogar ohne Beleuchtung.<br />
Zum Autofahren in Tunesien braucht man schon während des Tages ein großes Improvisationstalent<br />
– nachts ist es einfach abenteuerlich! Dennoch arrangiert sich alles – und was ich