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Gegen 12 Uhr sind wir wieder richtig schön ausgeschlafen. Aber noch steht uns eine nicht so<br />
schöne Arbeit bevor. Nach dem Frühstück heißt es: Sauber machen; außen und innen. Ich<br />
sammele meine Wäsche zusammen und bereite alles für Brunhilds Kommen vor. Das völlig<br />
versalzene Schiff wir von oben bis unten gewaschen – einschließlich der Segel.<br />
Dann melde ich mich im Yachtclub an. 32,- € pro Tag, all inclusive (Duschen, Wasser, Strom)<br />
Als wir alles fertig haben, machen wir einen Bummel in die Stadt. Ich bringe die Wäsche zur<br />
Wäscherei, wir kaufen noch warmes Brot und bummeln dann durch den schrecklich lauten<br />
und hektischen italienischen Nachmittagsverkehr in die Innenstadt. Dort gibt es dann eine<br />
Fußgängerzone, wo man sich so ein wenig<br />
sicherer fühlt.<br />
<strong>Die</strong> Stadt ist sehr italienisch. Häuser mit<br />
kleinen Balkonen, etwas abgebröckelter<br />
Putz und hier etwas Besonderes: Es ist die<br />
schwarze Stadt, erbaut aus schwarzem<br />
Lavagestein. Nachdem sie mehrere Male<br />
von Lava verschüttet, von Erdbeben zerstört<br />
und die Menschen von der Pest hingerafft<br />
wurden, hat man sie dann im 18.<br />
Jahrhundert ganz neu aufgebaut.<br />
Wir finden den Platz, wo morgens immer<br />
Markt ist, ich kaufe mir eine neue SIM-<br />
Karte für mein Handy, wir finden den Busbahnhof,<br />
wo auch die Busse zum Flughafen<br />
abfahren und essen dann in einem<br />
kleinen Restaurant.<br />
Als wir abends wieder an Bord kommen,<br />
lernen wir Kirsten kennen. Sie ist Gymnasiallehrerin<br />
und fährt in den Ferien des Öfteren<br />
unentgeltlich für ein paar Wochen als<br />
Skipperin mit Gästen eine ca. 13 m-Yacht.<br />
Wir laden sie zu einem Gin-Tonic an Bord<br />
ein. Dann kommen aber auch ihre Gäste<br />
und sie muss sie empfangen.<br />
D ONNERSTAG, 17. J ULI <strong>2008</strong><br />
Catania<br />
Lidl-Tag. Da fast alle Vorräte an Getränke aufgebraucht sind, nehme ich mir ein Taxi und kaufe<br />
bei Lidl ein. Solch eine Autofahrt ist doch „das“ Erlebnis – eine kostenlose Achterbahnfahrt,<br />
auf Gegenspur und ohne zu bremsen um Motorradfahrer und Fußgänger herum ... Ich war<br />
froh, wieder heil aussteigen zu können. Aber so fahren alle hier und ich habe noch nicht die<br />
kleinste Karambolage erlebt.<br />
Anschließend bin ich so fertig, dass ich es nicht mehr schaffe – wie geplant – auf den Markt zu<br />
gehen, der wochentags nur bis zum Mittag geöffnet hat.<br />
Am Nachmittag holen wir die Wäsche von der Wäscherei, kaufen noch Motoröl, Angelzeug,<br />
um mal so richtig dicke Dinger zu fangen und ein Schloss für den Außenborder.<br />
Dann machen wir einen Bummel zu einem Kastell aus dem 12. Jahrhundert, das jetzt mitten in<br />
der Stadt liegt. Vor dem 17. Jahrhundert lag es noch direkt am Meer. Nach einem Ausbruch<br />
des Ätna wurde es von Lavamassen umschlossen. Jetzt ist man dabei, die Lava rings herum<br />
wieder abzutragen und es zu restaurieren. Leider war es schon geschlossen.