Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das An-Bord-Bringen hatte es dann natürlich in sich: Einen langen Steg bis zum Schiff und<br />
dann bei nicht ganz so kühlen Temperaturen alles alleine übers Heck einladen. Ich war nachher<br />
ganz schön geschafft, aber wir werden in Tunesien davon viel gut haben.<br />
Nachdem ich alles besichtigt und gut<br />
eingekauft hatte, fuhr ich auf dem<br />
Rückweg noch etwas ins Landesinnere.<br />
<strong>Die</strong> Olivenhaine treten gegenüber<br />
großen, schon abgemähten<br />
Weizenfeldern, die sich bis auf<br />
die Höhen der vielen kleinen Hügel<br />
hinaufziehen, zurück. Überall stehen<br />
Rauchwolken über dem Land, die<br />
von kleinen Feuern herrühren, mit<br />
denen die Stoppeln der Felder<br />
abgebrannt werden. Zwischendurch<br />
sieht man immer wieder Weinanpflanzungen,<br />
die mit ihrem satten<br />
Grün das Gelb der Felder<br />
auflockern.<br />
Über Santa Ninfa komme ich<br />
auf kleinen Straßen zu den<br />
Ruinen von Gibellina. In der<br />
Nacht des 14. Januar 1968<br />
wurde diese Stadt durch ein<br />
verheerendes Erdbeben völlig<br />
zerstört. <strong>Die</strong> Ruinen begrub<br />
der umbrische Maler Alberto<br />
Burri z.T. unter weißem Zement<br />
und schuf damit das<br />
Kunstwerk „Il Cretto“ (der<br />
Riss). <strong>Die</strong> neue Stadt Gibellina<br />
liegt jetzt 18 km weiter westlich.<br />
<strong>Die</strong> Fahrt durch diese<br />
Trümmerwüste hat mich ganz<br />
schön betroffen gemacht – wie<br />
nach einem Bombenangriff.<br />
Nachdem ich abends noch<br />
<strong>Die</strong>sel geholt hatte, gönnte ich<br />
mir ein Schwertfischfilet in einem kleinen Straßenrestaurant.<br />
S AMSTAG, 30. A UGUST <strong>2008</strong><br />
Sciacca – Pantelleria (68 sm)<br />
Um 04.15 Uhr laufe ich aus. Es weht ein ganz leichter Wind aus NNW.<br />
Kurz nach Sonnenaufgang hat der Wind auf 3 Bft zugenommen. Ich setze zum Großsegel die<br />
Genoa und laufe etwas mehr als 4 kn.<br />
Um 08.00 Uhr holte ich auch noch das Besamsegel hoch. Es bringt noch einmal fast ½ kn.<br />
Gegen 11.30 Uhr ließ der Wind dann so nach, dass ich nur noch 3 kn lief. Da der Wind leicht<br />
raum (schräg von hinten) einfiel, ließ ich die Maschine wieder langsam mitlaufen, und so hatten<br />
wir wieder unsere <strong>Reise</strong>geschwindigkeit von 5 kn.<br />
Kurz vor Pantelleria holte mich der französische Katamaran ein, der 1,5 Stunden nach mir<br />
ausgelaufen war. Wir machten Fotos voneinander.