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grandiosen Küsten führen.<br />
Aber zuerst geht es im Linksverkehr und mit einer hakeligen Schaltung zur Ġgantija-<br />
Tempelanlage. Der ca. 5800 Jahre alte Komplex besteht aus zwei zusammengebauten<br />
Tempeln, von denen der kleinere etwa 150 Jahre später gebaut wurde. Sie wurde bis ca.<br />
2.500 v. Chr. genutzt. Damit gehören sie zu den ältesten von Menschenhand erschaffenen<br />
Steinobjekten.<br />
Jeder der beiden, durch eine Rundmauer verbundenen Tempel, besteht aus fünf ahornblattartig<br />
angeordneten Apsiden, wobei die Kopfnische des kleineren Nordtempels nur rudimentär<br />
ausgebildet ist. <strong>Die</strong> Lage der Altäre ist in einigen Apsiden des Südtempels und in einer des<br />
Nordtempels noch zu erkennen. Der Mittelgang und der Vorhof waren vermutlich mit Platten<br />
gepflastert.<br />
<strong>Die</strong> Außenmauern der Anlage sind an einer Stelle noch über 6 Meter hoch. Aufgrund des Volumens<br />
der teilweise über 50 Tonnen schweren Steinquader aus Korallenkalkstein ist anzunehmen,<br />
dass die Kultstätte ursprünglich höher war. <strong>Die</strong> Tempel waren mittels Kraggewölben<br />
überdacht. Jedoch wurde der obere Bereich im Laufe der Zeit völlig abgetragen. <strong>Die</strong> Reste<br />
vermitteln aber noch einen sehr<br />
guten Eindruck von der einstigen<br />
Höhe des Bauwerkes.<br />
Von dort aus ging es dann erst<br />
einmal nach Norden. In Marsalfon<br />
nahmen wir eine Erfrischung<br />
zu uns, bevor wir über die unbefestigten<br />
Pisten an der Nordküste<br />
entlang fuhren. Ein tiefer Meereseinschnitt<br />
versperrte uns<br />
schließlich den Weg. Das Ghasri-Tal<br />
mündet in einem langen<br />
schmalen Fjord im Meer. Wir<br />
klettern hinunter und schwimmen<br />
in dem klaren Wasser dieser<br />
engen Bucht. Anschließend<br />
geht es weiter die atemberaubende<br />
Steilküste mit ihren vom<br />
Sand geschliffenen Steinformationen<br />
entlang.<br />
An der Westküste sind diese<br />
Felsformationen am Beeindrukkendsten.<br />
Hier gibt es ein großes<br />
Tor und eine Art Binnensee, der<br />
durch einen befahrbaren Tunnel<br />
mit der See verbunden ist.<br />
Ganz in der Nähe gibt es eine<br />
kreisrunde Ankerbucht, die von der<br />
schroffen Insel Fungus geschützt<br />
ist. Für den Malteserorden war<br />
Gozo ein nicht unbedeutender<br />
Wirtschaftsfaktor, denn auf dem<br />
Fungus Rock ernteten sie den nur<br />
dort vorkommenden Malteserschwamm,<br />
eine Pflanze, der sie<br />
blutstillende Wirkung zuschrieben,<br />
und die sie neben der eigenen<br />
Anwendung für viel Geld an die die europäischen Fürstenhäuser verkauften. Später stellte<br />
sich heraus, dass die Pflanze keinerlei medizinische Wirkung entfaltet. Wir haben vor, dort<br />
morgen zu ankern.