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Die gesamte Reise 2008

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ferner vier britische, eine französische und vier russische Fregatten). <strong>Die</strong> Ägypter und Türken hatten<br />

drei Linienschiffe, neunzehn große Fregatten und 35 kleinere Schiffe.<br />

Wenn Ibrahim Pascha auch außerstande war, auf See zu operieren, so führte er doch den Krieg an Land<br />

fort. <strong>Die</strong> Flammen und der Rauch von zerstörten Dörfern waren von der alliierten Flotte zu sehen. Am<br />

17. Oktober wurde eine gemeinsame Protestnote an Ibrahim Pascha geschickt, kam aber mit der offenbar<br />

falschen Antwort zurück, dass er Navarino verlassen habe und dass seine Offiziere nicht wüssten,<br />

wo er sich aufhalte. <strong>Die</strong> Admirale entschieden daher, in die Bucht zu steuern und zwischen den osmanischen<br />

Schiffen zu ankern. Ein französischer Offizier namens Letellier in ägyptischem <strong>Die</strong>nst hatte Ibrahims<br />

Schiffe und die des türkischen Admirals in einer Hufeisen-Formation geankert, deren Endpunkte<br />

die Einfahrt in die Bucht berührten. An Land auf beiden Seiten der Einfahrt waren Festungen. <strong>Die</strong> Alliierten<br />

fuhren in zwei Reihen hinein – eine gebildet von den Franzosen und Briten unter Codrington auf<br />

der Asia, die andere von den Russen –, und begannen, im freien Wasser inmitten Ibrahims Flotte zu ankern.<br />

In der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober<br />

1827 traf die österreichische Schoner „Enrichetta“<br />

in Navarino ein und passierte ungesehen<br />

die Blockadeflotte der Alliierten<br />

und drang in die Bucht ein. Kapitän Logotheti<br />

ging in einer kleinen Bucht vor<br />

Anker, um die Situation zu beobachten.<br />

Verlauf<br />

Captain Fellowes, der die britische Fregatte<br />

Dartmouth kommandierte, sah einen<br />

türkischen Brander windwärts und schickte<br />

ein Boot mit der Aufforderung, dass das<br />

Schiff entfernt werden solle. <strong>Die</strong> Türken<br />

eröffneten das Feuer, töteten einen Leutnant,<br />

der die Mitteilung überbrachte, und einige aus der Bootsbesatzung. <strong>Die</strong> Darmouth eröffnete daraufhin<br />

„defensiven Beschuss”, worauf sofort die Schlacht ausbrach.<br />

<strong>Die</strong> Alliierten, die alle eng in den Kampf gingen, hatten zwischen den Feinden geankert und profitierten<br />

von ihren schwereren Breitseiten und ihren besseren Kanonen. Dreiviertel der türkischen und ägyptischen<br />

Schiffe wurden von den Angreifern versenkt oder von ihrer eigenen Besatzung in Brand gesteckt.<br />

Auf alliierter Seite wurden 75 Engländer getötet und 197 verwundet; 43 Franzosen getötet und 183<br />

verwundet sowie 59 Russen getötet und 139 verwundet. Im britischen Geschwader wurde Captain Walter<br />

Bathurst von der Genoa erschlagen. <strong>Die</strong> Verluste auf osmanischer Seite sind nicht genau überliefert,<br />

waren aber sicherlich hoch. <strong>Die</strong> Schlacht von Navarino war die letzte große Seeschlacht ausschließlich<br />

mit Segelschiffen.<br />

Auswirkungen<br />

<strong>Die</strong> Seeschlacht von Navarino war für die weitere Geschichte des osmanischen Reiches und damit sowohl<br />

Europas wie auch des Nahen Ostens von entscheidender Bedeutung. Sie machte nicht nur die Bemühungen<br />

der Türken zunichte, die griechischen Revolten zu unterdrücken, sondern verursachte auch<br />

einen schwer zu reparierenden Bruch in den traditionell guten Beziehungen zwischen England und dem<br />

Osmanischen Reich. Seine Auswirkungen zeigten sich in der kritischen Phase des Konflikts zwischen<br />

Muhammad Ali Pascha und der Pforte (1831-1841). Navarino beschleunigte den russisch-türkischen<br />

Krieg von 1828/29, und die Vernichtung der osmanischen Marine schwächte die Verteidigungskraft der<br />

Osmanen gegenüber Russland und später gegenüber Muhammad Ali.<br />

Mit der ägyptisch-türkischen Flotte war eine große Anzahl bronzener Kanonen untergegangen. Ein<br />

Großteil davon wurde unter dem griechischen König Otto gehoben und als Recyclingmaterial in Europa<br />

verkauft, wobei etliche davon nach Bayern gelangten und für den Guss der Bavaria verwendet wurden.<br />

(Wikipedia)

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