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Brunhild enthob mich dann dieser Überlegungen und machte einer neuen Idee Platz. Vermutlich<br />
aufgrund der Hitze und des doch recht schweren Essens, hatte Brunhild in der Nacht ganz<br />
erhebliche Magenprobleme, die sie kaum schlafen ließen. Sie fühlte sich recht schwach und<br />
konnte sich gar nicht vorstellen morgen die 50 sm nach Sizilien zurückzusegeln.<br />
So erkundigten wir uns nach Schnellfährverbindungen nach Catania. <strong>Die</strong> gibt es auch und die<br />
Fähren sind in drei Stunden drüben – aber leider nicht passend für die Flugzeiten. <strong>Die</strong> beiden<br />
hätten noch eine Nacht in Catania verbringen müssen. Der nette Herr im <strong>Reise</strong>büro hatte<br />
dann jedoch die rettende Idee: Brunhild und Johanna fliegen am Freitag um 06.00 Uhr nach<br />
Catania und haben dann direkt Anschluss an ihre Flüge nach Deutschland.<br />
Ich teilte Ingrid und Sigi, die zur Zeit schon in Sizilien sind und die im Anschluss für eine Woche<br />
an Bord kommen wollen mit, dass sie nach Malta kommen müssten. Das erschien Ingrid<br />
zwar wie ein fast nicht durchzuführendes Projekt. Aber schließlich stimmte sie zu. Sigi und<br />
Ingrid werden am Samstag um 23 Uhr hier mit der Schnellfähre ankommen und dann eine<br />
Woche bleiben. Sie werden dann schon sehen, dass das bei den schlechten Verkehrsbedingungen<br />
auf Sizilien auch für sie die beste Möglichkeit ist, wieder nach Catania zurück zu<br />
kommen. Außerdem bietet Malta kulturell auf engem Raum unendlich viel mehr als Sizilien<br />
und die Ankerbuchten und landschaftlichen Schönheiten sind gut und ohne große Strecken<br />
zurücklegen zu müssen, zu erreichen – für Segelanfänger gerade das Richtige.<br />
Wir machten es uns dann ganz gemütlich und Brunhild fühlte sich abends dann wieder so fit,<br />
dass wir noch einen Stadtbummel machen konnten. Wir machten einen Abstecher in den Osten<br />
Valettas und hatten von dort einen schönen Blick über den Grand Harbour und die Städte<br />
am gegenüberliegenden Ufer.<br />
D IENSTAG, 12. A UGUST <strong>2008</strong><br />
Valetta<br />
Heute gehen wir alle schon vormittags in die Stadt. Während Johanna und Brunhild die Geschäfte<br />
durchstöbern, mache ich sightseeing.<br />
Zuerst ist der Großmeisterpalast dran. Er lockt mit schön bemalten Räumen und einer Ausstellung<br />
alter Waffen.<br />
<strong>Die</strong> Sammlung enthält über 5.700 Ausstellungsstücke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, darunter<br />
neben Arkebusen, Hellebarden, Stichgabeln, Helmen, Kanonen, Kutschen und Schilden<br />
auch sehr viele Rüstungen von Ordensrittern. <strong>Die</strong>se sind deshalb so zahlreich vorhanden, weil<br />
sie nach dem Tod eines Ritters in den Besitz des Ordens zurückfielen. <strong>Die</strong> berühmtesten Exemplare<br />
sind die Rüstungen der Großmeister Jean de la Vallette und Alof de Wignacourt. Auf<br />
Grund der Multinationalität des Johanniterordens und seiner landsmannschaftlichen Gliederungen<br />
in so genannte Zungen sind in den Gewölben Waffen aus vielen unterschiedlichen<br />
Ländern zu sehen. Zudem beherbergt die Palace Armoury auch osmanische Waffen, die die<br />
Ritter nach Kämpfen an sich nahmen. Im Besitz der Palace Armoury befinden sich ferner das<br />
Schwert von Turgut Reis, eine der<br />
ältesten Abschussvorrichtungen<br />
für ein Steinschlossgewehr, ein<br />
Schwert mit eingebautem<br />
Trommelrevolver sowie ein Gonne<br />
Shield – ein runder Schild mit einer<br />
kleinen kaminförmigen Ausbuchtung,<br />
groß genug, um daraus<br />
zu schießen.<br />
Anschließend, nach einem kleinen<br />
Imbiss mit Brunhild und Johanna,<br />
bei dem Johanna mir ihre neue<br />
schicke Armbanduhr vorführte,<br />
besuchte ich die St. John's Co-<br />
Grabplatten