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Der Yachthafen ist wieder ein typisches EU-Produkt. Wasseranschlüsse, aber kein Wasser.<br />
Stromkabel ohne Anschlüsse. Kein Mensch weit und breit, den man als Verantwortlichen ansprechen<br />
könnte. An der Hafeneinfahrt steht ein Schild, dass man die „Harbour-Authority“ auf<br />
UKW-Kanal 12 anrufen solle – keine Antwort.<br />
Es ist sehr heiß – heißer als sonst. Der Beton der Pier strahlt noch nachts seine aufgenommene<br />
Sonnenwärme aus.<br />
Wir müssen uns jedoch auf die morgige Überfahrt nach Sizilien vorbereiten.<br />
Wir füllen den <strong>Die</strong>seltank wieder auf und gehen einkaufen. Erst mit Hilfe eines Taxis finden wir<br />
dann noch eine Fleischerei und frisches Brot in einer Bäckerei. Der Taxifahrer fährt uns dann<br />
auch noch zu einer Tankstelle, wo wir unsere <strong>Die</strong>selkanister auffüllen können. Ein Tauchlehrer,<br />
der mit seinen Schülern gerade von einer Tauchtour zurück kehrt, zeigt mir dann noch einen<br />
„illegalen“ Wasserhahn außerhalb des Yachthafens.<br />
Wir braten dann noch Frikadellen und kochen Pellkartoffeln für die Überfahrt. Ich checke noch<br />
einmal die Maschine und das Rigg der VELA.<br />
Dann hat uns die Hitze geschafft. Wir essen noch eine Kleinigkeit an Land und gehen dann in<br />
die Koje.<br />
S ONNTAG, 13. J ULI <strong>2008</strong><br />
Pilos – Catania (318 sm)<br />
Windstill und heiß.<br />
Gegen 10.00 Uhr laufen wir aus. Wir gehen noch an eine andere Pier und tanken illegales<br />
Wasser. Hans gratuliert Ursel noch telefonisch zu ihrem Geburtstag und ich nehme, solange<br />
wir noch Handyempfang haben die Windvorhersagen für das südliche Ionische Meer für die<br />
kommenden Tage.<br />
Dann laufen wir durch eine Bresche zwischen ein paar exotisch geformten Inseln (mit einem<br />
riesigen Loch) hindurch aufs offene Meer hinaus. Eine lange Dünung lässt die VELA atmen.<br />
Gegen 14.00 Uhr kommt etwas Wind aus nordwestlichen Richtungen auf. Er kommt jedoch so<br />
vorlich ein und ist mit 2 bis 3 Bft zu schwach zum Segeln. Wir haben das Großsegel gesetzt,<br />
dass jetzt etwas mitzieht. So laufen wir etwas mehr als 5 kn.<br />
Gegen 14.30 Uhr versuchen wir die Genoa dazuzusetzen. Der Wind dreht dann jedoch wieder<br />
auf vorlich, so dass wir sie wieder bergen. Der Wind nimmt jedoch kontinuierlich zu und hat<br />
dann um 17.00 Uhr 5 Bft erreicht. Da die VELA sich jetzt feststampft, ändern wir bei einem<br />
Wind aus 285 Grad unseren Kurs auf 250 Grad. Jetzt zieht das Groß und wir laufen wieder<br />
zwischen 4,5 und 5 kn – zwar in Richtung Afrika, wie Hans feststellt – aber es ist ja noch Malta<br />
dazwischen.<br />
So bockt die VELA bis 21.30 Uhr. Hans hatte sich gerade schlafen gelegt, als der Wind sich<br />
endlich bequemte so ganz langsam nördlicher zu drehen. Als er dann auf 4 bis 5 Bft abgenommen<br />
und sich die Seen etwas abgeflacht hatten, setzte ich die Genoa und konnte endlich<br />
die Maschine abstellen.<br />
M ONTAG, 14. J ULI <strong>2008</strong><br />
So ganz langsam liegt nicht mehr Afrika sondern Catania voraus. Ca. 8 sm wurden wir von<br />
uunserem Kurs nach Süden abgedrängt. Auf die lange Distanz sind das jedoch nur zwei Grad<br />
(jetzt 278 anstatt 276).<br />
Gegen 23.30 Uhr hatte er schließlich auf 3 Bft abgenommen. <strong>Die</strong> immer noch stehende kurze<br />
See stoppte das Schiff immer wieder, so dass auch die Selbststeueranlage nicht mehr mitspielte.<br />
So ließ ich die Maschine ganz langsam mitlaufen und erreichte damit 6 kn.