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Die gesamte Reise 2008

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erwartet als eine atemberaubende Landschaft. Als<br />

wir jedoch eine kleine Nebenstraße hinauffuhren<br />

landeten wir schließlich in einem Ksar.<br />

Es handelt sich hierbei um Burgen der Wüste, die<br />

als Ksar (Plural = Ksour) bezeichnet werden. Ein<br />

Ksar ist eine Art rechteckiger Bau, der sich aus mehreren<br />

übereinander angeordneten Nischen, den<br />

Ghorfas, zusammensetzt - ähnlich den Waben eines<br />

Bienenstocks, über drei oder vier Etagen. <strong>Die</strong> Bewohner<br />

dieser Gegend, die Berber, versteckten hier<br />

in unsicheren Zeiten ihre Ernte zum Schutz vor Beutezügen.<br />

Der Ksar dient aber auch als Zufluchtsort,<br />

um sich vor Hitze, Kälte und Sandstürmen zu schützen<br />

und eventuelle Angriffe besser abwehren zu<br />

können.<br />

In Friedenszeiten ist er Speicher, Handelsort und<br />

Gemeinschaftsraum in einem. Hier findet der Handel<br />

in Form von Wochenmärkten statt und auch Männerversammlungen<br />

werden im Ksar abgehalten. Der<br />

Ksar erfüllt aber auch noch andere Funktionen, er ist<br />

wie die ehemaligen römischen Städte ein Ort, an<br />

Über eine beeindruckende Passstraße<br />

mit unendlichem Blick über eine<br />

sporadisch besiedelte Landschaft bis<br />

fast nach Djerba kamen wir<br />

schließlich, 16 km vor Medinine, an<br />

einen Abzweiger, der auf der Karte als<br />

Straße 114 bezeichnet war. Es war<br />

jedoch nur ein staubiger Feldweg, der<br />

uns durch eine mit Olivenbäumen<br />

bewachsene Ebene immer näher an<br />

ein wild aufragendes Gebirge brachte.<br />

Irgendwie fanden wir dann den<br />

eigentlichen Weg wieder und kamen<br />

im Gebirge an den Ort Ksar el-Hallouf.<br />

Eigentlich hatten wir hier nicht mehr<br />

dem Festivals und Unterrichtsstunden<br />

abgehalten werden. Er<br />

ist weiterhin ein Ort des gesellschaftlichen<br />

und religiösen Lebens.<br />

<strong>Die</strong> Wahl des Ortes und<br />

die technischen Überlegungen<br />

beim Bau eines Ksars wurde<br />

niemals dem Zufall überlassen.<br />

Gebaut wurde an strategischen<br />

Punkten mit schwierigem<br />

Zugang: Steile Abhänge und<br />

steinige Wege oder flache<br />

Bergkämme und geschützte<br />

Täler. <strong>Die</strong> Ksars waren dadurch<br />

für Eindringlinge nur schwer<br />

zugänglich und gleichzeitig ein<br />

idealer Ort zur Aufbewahrung<br />

von Vorräten unter klimatisch<br />

günstigen Bedingungen.<br />

Beobachtungsposten,

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