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Die gesamte Reise 2008

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San Leone war voll mit Motorbooten belegt. Alle schienen ihre Siesta zu halten. Da ich keinen<br />

Platz fand und am Hafen ein riesiger Jahrmarkt mit Karussellen und Achterbahn aufgebaut<br />

war, entschloss ich mich, die 2,5 sm weiter nach Empedocle zu fahren.<br />

Empedocle ist nun wirklich keine schöne Stadt. Industrieanlagen über denen sich Hochhäuser<br />

erheben. Aber ich denke, dass sich auch von hier aus das antike Agrigent besuchen kann.<br />

Im Innenhafen entdeckte ich dann auch einen freien Platz an einem Schwimmsteg. Nachdem<br />

der Hafenmeister noch mit jemandem telefoniert hatte, konnte ich dort anlegen. Obwohl Wasser<br />

und Stromversorgung vorhanden ist, kostet es hier pro Nacht stolze 30,- €. Ich habe die<br />

Vermutung, dass der Kassierer die Hälfte davon behält – aber machen kann ich nichts. Es gibt<br />

ansonsten keine anderen Liegeplätze. Vielleicht ist es auch ein Mafiosi – aussehen tut er zumindest<br />

so. Da ich im Handbuch gelesen hatte, dass hier viel gestohlen wird, wird er das viele<br />

Geld hoffentlich als Schutzgeld ansehen.<br />

Nach einem kleinen Mittagsschläfchen wusch ich erst einmal das Boot und ging dann in die<br />

Stadt um mich zu erkundigen, wie ich von hier zu den antiken Stätten von Agrigent komme.<br />

Erst einmal spricht hier wirklich keiner englisch oder deutsch. Schließlich lande ich an der<br />

Bushaltestelle. Hier erfahre ich mit Händen und Füßen, dass ich erst mit dem Bus nach Agrigent<br />

muss und dass von dort aus Busse ins alte Agrigent gehen würden. Das war ja schon<br />

mal ein Fortschritt.<br />

Als ich dann mit meinen beiden Kanistern zum <strong>Die</strong>sel holen ging, erspähe ich eine Touristeninformation.<br />

Natürlich spricht auch diese Dame nur italienisch. Ich erfahre jedoch, dass von<br />

hier aus auch Busse direkt ins antike Agrigent fahren. Schon besser.<br />

Abends gehe ich dann in die Stadt und esse eine Pizza. Empedocle hat zwar eine kleine Fußgängerzone,<br />

aber ansonsten ist es wirklich südsizilianische Provinz. Hierhin verirrt sich kein<br />

Urlauber – nicht einmal Italiener. An den Cafétischen sitzen fast ausschließlich Männer und<br />

als dann so gegen 21.00 Uhr auch ein paar Frauen auf die Straße kommen, sind es keine<br />

Highheeld-women, sondern schön gerundete italienische Mamis in Badelatschen. <strong>Die</strong> Pizza<br />

war jedoch super und kostete mit zwei großen Bier nur 10,- €.<br />

D IENSTAG, 26. A UGUST <strong>2008</strong><br />

Empedocle<br />

Der Bus ins alte Agrigent fuhr dann kurz nach 09.00 Uhr. Es ging in Serpentinen hinauf und<br />

von oben konnte man schön die kilometerlangen Strände erkennen.<br />

<strong>Die</strong> archäologischen Stätten von Agrigent liegen südlich des heutigen Stadtkerns von<br />

Agrigent. Sie zeigen vor allem die Überreste von Akragas, einer der bedeutendsten antiken<br />

griechischen Städte auf Sizilien.<br />

Akragas war zwar erst 582 v. Chr. in einer zweiten Welle der griechischen Kolonisation gegründet<br />

worden, hatte sich aber bald zu der zweitwichtigsten griechischen Kolonie auf Sizilien<br />

nach Syrakus entwickelt. <strong>Die</strong>se Bedeutung fand ihren Ausdruck unter anderem in einer Reihe<br />

monumentaler Tempel, die im Verlauf des 5. Jahrhunderts v. Chr. entlang der südlichen Stadtmauer<br />

auf einem Höhenzug errichtet wurden.<br />

Auch Johann Wolfgang von Goethe schildert in seinem Werk „Italienische <strong>Reise</strong>“ seinen Besuch<br />

dieser Stätten. 1997 erklärte die UNESCO die archäologischen Stätten von Agrigent zum<br />

Weltkulturerbe.<br />

<strong>Die</strong> Stadt wurde auf einem Hochplateau aus Kalkstein errichtet. <strong>Die</strong>ses Hochplateau fällt nach<br />

drei Seiten steil ab und bot daher eine gute Verteidigungsmöglichkeit für die Stadt. Das Plateau<br />

hat einen etwa rechteckigen Grundriss mit einer Größe von 2,2 × 1,6 km. Seine Oberfläche<br />

ist nicht eben, sondern bildet eine Art Trog, der in Ost-West-Richtung verläuft. Im Süden<br />

gibt es einen Hügelrücken, an dessen Rand eine Reihe von Tempeln aufgereiht sind. Im<br />

Nordwesten schließt sich an das Plateau noch ein langgestreckter Höhenzug an, auf dem in<br />

archaischer Zeit die Akropolis lag und auf der heute der Stadtkern des neuzeitlichen Agrigents<br />

mit seinen Hochhäusern liegt.

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