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WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

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Kurt Wanner<br />

Bereits 1891 hatte Giovanni Giordani eine Publikation über die<br />

Grammatik und den Dialekt von Alagna (mit einem Wörterverzeichnis)<br />

verfasst, und auch Emil Balmers bereits erwähntes Buch bildet eine<br />

wahre, wenn auch nicht systematisch geordnete Fundgrube für alle an<br />

den Südwalsermundarten Interessierten. Es ist an sich nicht erstaunlich,<br />

dass es vor allem Wissenschaftler aus der deutschen Schweiz waren, die<br />

sich in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Sprache der Südwalser<br />

befassten: Karl Bohnenberger (Die Mundart der deutschen Walser im<br />

Heimattal und in den Aussenorten, Frauenfeld 1913), Fritz Gysling mit<br />

diversen Arbeiten über die Mundart von Ornavasso, Saley, Gressoney und<br />

Rima, der 1903 in Chur geborene Dialektologe Rudolf Hotzenköcherle,<br />

der sich nicht nur mit der «Mundart von Mutten» (1934), sondern auch mit<br />

den Walsermundarten südlich der Alpen auseinandersetzte, und schliesslich<br />

Paul Zinsli, der besonderes Gewicht auf die Flurnamenforschung<br />

legte (Südwalser Namengut, Bern 1984).<br />

Gerade Paul Zinsli, während vier Jahrzehnte als Pr<strong>of</strong>essor für Sprache,<br />

Literatur und Volkskunde der deutschen Schweiz an der Universität Bern<br />

tätig, und seinen zahlreichen Forschungsreisen mit den Berner<br />

Studentinnen und Studenten ist es zu verdanken, dass nach 1960 sozusagen<br />

eine «zweite Generation» von Deutschschweizer Philologen im<br />

Piemont aktiv wurde: Gertrud Frey (Walserdeutsch in Saley, Bern 1970),<br />

Marco Bauen (Sprachgemischter Mundartausdruck in Rimella, Bern 1978)<br />

oder Max Waibel (Die volkstümliche Überlieferung in der Walserkolonie<br />

Macugnaga, Basel 1985). Erfreulich ist auch die Tatsache, dass man – vor<br />

allem dank Rudolf Hotzenköcherles Initiative – bei dem seit 1962 erscheinenden<br />

«Sprachatlas der Schweiz» nicht an den Landesgrenzen Halt machte<br />

und die acht wichtigsten Walsersiedlungen Oberitaliens mitberücksichtigte.<br />

5. IN ITALIEN: GRESSONEY, ISSIME, POMATT UND RIMELLA<br />

Von grundlegender Bedeutung waren – und sind nach wie vor – auch<br />

die zwei sprachwissenschaftlichen Publikationen des Zürcher<br />

Germanisten Peter Zürrer «Wortfelder in der Mundart von Gressoney»<br />

(Frauenfeld 1975) und «Wörterbuch der Mundart von Gressoney»<br />

(Frauenfeld 1982). Sie vermittelten im übrigen den unmittelbaren Impuls<br />

fürs erste moderne, (da auf das phonetische Schriftbild verzichtend) auch<br />

dem Laien zugängliche Wörterbuch bei den Südwalsern: 1988 gaben das<br />

Centro Studi e Cultura Walser bzw. die Walser Gemeinschaft von<br />

Gressoney und Issime zwei je 300 Seiten starke, illustrierte Wörterbücher<br />

heraus, «Greschòneytitsch» und «D’Eischemtöitschu». Beide Publikationen<br />

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