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WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

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WALSER WÖRTERBÜCHER – LUXUS ODER NOTWENDIGKEIT?<br />

umfassen neben einer kurzen grammatikalischen Einleitung ein<br />

vollständiges italienisch-walserisches Vokabularium. Wörterbücher bilden<br />

ja nicht gerade einen unterhaltsamen Lesest<strong>of</strong>f, aber sie können als ideale<br />

Begleiter von Mundarttexten gebraucht werden, z. B. für die «orizzonti<br />

di poesia» (1995), eine Anthologie mit Mundarttexten aus Gressoney<br />

und Issime, oder die für die Schuljugend bestimmten «Kuntjini van Esop»<br />

(Fabeln von Äsop) im Dialekt von Issime.<br />

Im Pomatt erschien 1990 eine eher unscheinbare Broschüre unter dem<br />

Titel «Pumatter Tietsch – Ds Kschrift und die erst Werter», die neben einem<br />

grammatikalischen Hauptteil auch einen kleinen diktionarischen Anhang<br />

enthielt. Drei Jahre später gab der gleiche Verfasser, der in Rom lebende,<br />

aus dem Pomatt stammende Geistliche Pio Scilligo, ein «Pumattertietsch<br />

Werterbeuch» heraus, das einen Wortschatz, der uns vor allem durch Anna<br />

Maria Bachers lyrisches Schaffen vertraut ist, in den zwei Versionen<br />

Pomattertitsch-Schriftdeutsch-Italienisch sowie Italienisch-Pomattertitsch-<br />

Schriftdeutsch wiedergibt. Eine ideale Ergänzung dazu bilden die von der<br />

Associazione Walser Formazza veröffentlichten kleineren Publikationen,<br />

die sich mit den «altu Wärchi in Tälli», dem alten Handwerk, befassen oder<br />

die dem Schulunterricht dienen: «Wa chomawär nar» (1992) und «Hidrigs<br />

Lidä wettischt färä cho» (1994). Anna Maria Bacher stuft deren<br />

wissenschaftlichen Anspruch als eher gering ein, viel wichtiger sei der<br />

«moralische Wert» für all jene Leute, die daran mitgearbeitet hätten.<br />

Schliesslich veröffentlichte das von Dino Vasina geleitete Centro Studi<br />

Walser von Rimella im vergangenen Herbst «Ts Remmaljertittschu», ein<br />

300seitiges Vokabularium in Italienisch und Dialekt. Auch in Rimella war<br />

eine ganze Autorengruppe am Werk, wobei der aus Bern stammende<br />

Walserforscher Marco Bauen, der das Erscheinen des Buches leider nicht<br />

mehr erleben konnte, dessen wesentliche Grundlagen erarbeitet hatte. Er<br />

schreibt, dass das Rimmelerdeutsche eine der «eigenwilligsten und<br />

kompliziertesten Mischungen deutscher und romanischer<br />

Sprachelemente» aufweise. Als kleines Beispiel dazu mögen die klangvollen<br />

Namen einiger Alpen dienen, die – neben vielen anderen Flur- sowie<br />

den Personen- und Übernamen – ebenfalls im Wörterbuch zu finden sind:<br />

Bischeruss (Bisserosso), Fàrdàl (Fardale), Irschte Kupsu (Capezzone<br />

primo), Kàvàlmàttu (Prato del Cavallo), Obre Chescheru (Casere di<br />

sopra), Rundakku (Rondecca), Schkàrpelj (Scarpiola), Tschaivju (Cevia),<br />

Tschàttelte (Selletta)...<br />

Von grossem Interesse wäre zweifellos auch ein Wörterbuch der<br />

Mundart von Bosco Gurin, die ja auch eine ganze Reihe von italienischen<br />

Lehnwörtern aufweist: Manästru (minestra), Pummi (Apfel), Gasetti<br />

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