15.01.2013 Views

WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

WALSER WÖRTERBÜCHER – LUXUS ODER NOTWENDIGKEIT?<br />

muss auf die wertvolle Arbeit hingewiesen werden, die der in Hinterrhein<br />

geborene Christian Lorez (1911-1997) für die Erhaltung und Förderung<br />

der Walserkultur geleistet hat. Mit seiner Dissertation über die<br />

«Bauernarbeit im Rheinwald» (1943), einer gründlichen Studie zur Sprachund<br />

Sachkultur seines Heimattales, hat er eine solide Basis für die<br />

Herausgabe der oben erwähnten Wörterbücher geschaffen.<br />

1991 veröffentlichte eine Arbeitsgruppe der Regionalorganisation Pro<br />

Prättigau das «Prättigauer Mundartwörterbuch», das auch Redensarten<br />

sowie Vor- und Übernamen enthält. Man beschränkte sich bei dieser trefflich<br />

illustrierten Publikation in einer sprachlichen Grenzregion auf jene<br />

Prättigauer Ausdrücke, die grösstenteils auch in den von den Walsern<br />

besiedelten und sprachlich beeinflussten Regionen, nicht aber im Churer<br />

Rheintal oder in Mittelbünden gebräuchlich sind. Eine Einleitung gibt<br />

Aufschluss über die besonderen Sprachmerkmale im Prättigau, wo der<br />

Walserlaut im vordersten Talbecken verebbt, während er in den<br />

Höhenlagen bis Valzeina und sogar bis Says und Trimmis bzw. von<br />

Stürvis bis nach Bovel und R<strong>of</strong>els (Stadtgemeinde Maienfeld) wirksam<br />

bleibt.<br />

Wie bereits eingangs erwähnt, kam im Herbst 1995 ein weiteres<br />

Wörterverzeichnis der Bündner Walser hinzu, «Inschi Sprààch, ds<br />

Obarsàxar Titsch», das von der Verfasserin Maria Ettlin-Janka, die seit<br />

Jahrzehnten mit ebenso grossem Einsatz wie Wissen den recht eigenwilligen<br />

und mit den anderen Walserdialekten nur bedingt vergleichbaren<br />

Wortschatz ihres Heimatdorfes festhält, ebenfalls als «Wörtersammlung»<br />

bezeichnet wird.<br />

Wie man ein Wörterbuch benützen kann, dies hat Erika Hössli mit<br />

ihrem 1989 erschienenen «Arbeitsheft zur Entdeckung der Sprache in sich<br />

und um sich» aufgezeigt. Für sie sind Wörterbücher eigentliche<br />

«Gebrauchsgegenstände», die im täglichen Leben gebraucht und nicht im<br />

Büchergestell eingereiht werden sollen. Die Aktivierung des gesammelten<br />

Wortmaterials besitzt für die Rheinwalder Autorin eine zentrale<br />

Bedeutung; sie schreibt: «Wir alle wissen, wie unsere Mundarten leiden.<br />

Die eigene Sprache ist aber ein lebenswichtiger Teil unserer Person.<br />

Unsere Sprache wahrzunehmen, sie zu erleben und sich zu freuen an<br />

dem, was in uns ist, in jedem von uns anders, ist mein Anliegen.»<br />

Eine gute Gelegenheit, unsere Wörterbücher zu gebrauchen, bieten<br />

die von der WVG publizierten Bücher mit Dialekttexten aus dem<br />

Rheinwald, aus Tschappina, Obersaxen, Davos und Klosters.<br />

7. IN VORARLBERG: BIS JETZT NUR DAS KLEINWALSERTAL...<br />

Der Dialekt der Walser im Fürstentum Liechtenstein ist bis heute noch<br />

110

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!