15.01.2013 Views

WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

WALSERSPRACHE - The four main objectives of the Alpine Space ...

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Max Waibel<br />

Aber dann haben ihrer viele Männer immer gezogen und gestossen und dann, nach<br />

zwei, drei Stunden, kamen sie dann nahe an den Glockenturm, wo die Glocken<br />

waren. Aber der Stier war halb erwürgt, der keuchte nur noch. Und da sagte einer:<br />

«Seht ihr, wie zufrieden er ist, wie er lacht, jetzt, da er das schöne Gras gesehen hat!»“<br />

Hier könnte man über die Schildbürger-Motivik und den Nachbarschaftsspott<br />

allgemein diskutieren, ev. unter Verwendung des «Atlas<br />

der Schweizerischen Volkskunde» und der seit 1977 erscheinenden<br />

«Enzyklopädie des Märchens». Mit dem Jahrstier könnte ein altes<br />

Brauchtumselement in die Diskussion gebracht werden.<br />

Wir wechseln das <strong>The</strong>ma und kommen zu den Kategorien Alltagsberichte<br />

und oral history.<br />

Viele Walserorte liegen in Landschaften, die zwar zu den schönsten<br />

der Zentralalpen überhaupt gehören, doch deren schöne Lage hat ihren<br />

Preis: Lawinen und Überschwemmungen richten immer wieder erhebliche<br />

Schäden an. Nicht unschuldig sind die Walser an den vielen<br />

Lawinen in ihrer Heimat. Es rächt sich jetzt, dass ihre Vorfahren im Wald<br />

einen Feind sahen, den es zwecks Gewinnung von Weideflächen zu vernichten<br />

galt, und nicht einen unentbehrlichen Freund; einen<br />

Holzlieferanten und Beschützer der H<strong>of</strong>anlagen zugleich. Erst im 20.<br />

Jahrhundert wurde es möglich, die Lawinen- und Überschwemmungsgefahr<br />

durch Lawinen- und Bachverbauungen einzudämmen. Dennnoch<br />

sind die Lawinen ein grosses Problem geblieben.<br />

«D Lowana geid, wa isch scho gsii, wa isch no nii gsii, und wa geit sch<br />

de nimmermie», “Die Lawine geht, wo sie schon ging, wo sie noch nie<br />

ging, und wo sie nicht mehr gehen wird“, weiss ein altes Sprichwort aus<br />

Macugnaga. Wie wahr es ist, zeigte die verheerende Lawinenkatastrophe<br />

von Galtür vom 23. Februar 1999, welcher 6 Einheimische und 25 Gäste<br />

zum Opfer fielen.<br />

Wir blättern einige Jahrzehnte zurück:<br />

Alagna 4. April 1972. Eine im Valle Mud niedergehende Lawine streift die Weiler<br />

Ronco wd. Em Rongg, Pedemonte wd. Kantmud und S. Nicolao wd. San Mikloosch.<br />

Als ich im Herbst jenes Jahres zu Besuch beim Ehepaar Maria und Antonio Ghigher<br />

in der Fraktion Em Rongg weilte, erzählte Maria, die sich allerdings im Datum irrte:<br />

MG: Dam zwelfte Merze isch embrin cheme d Lawina van im Mud – van Colle<br />

Mud – und esch gange bis in di Tscheeschru und hed ewägtrooge zwai Hiischer. Und<br />

wiar – schen gschii veli, veli onder – das hed iisch ewägtrooge ds Liacht und sii wer<br />

gschtande me der viirzeen Tooge ooni Liacht und ooni – chän sch nimme schääge in<br />

Titsch – Corieera.<br />

Un to schin gschii Maischtra, un no Mitten Augschte ischt ewäggange do in en s<br />

55

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!