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--KAPAK ARAÞTIRMA kopya 1 - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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den sieben Mündungs- und Halsstücke sowie dreizehn Boden- und Körperwandstücke<br />

(davon sieben gestempelt, Abb. 6-12) 13 registriert. Da die Stücke, wie oben erwähnt,<br />

nicht systematisch gesammelt und registriert worden sind, wissen wir nicht, wie groß<br />

die tatsächliche individuelle Anzahl der Tonunguentarien innerhalb des Keramikin<strong>ve</strong>ntars<br />

gewesen sein könnte. Die Bedeutung dieser Fundgruppe ist trotzdem groß, da sie<br />

uns neben Sagalassos 14 und Seleukeia Sidera 15 eine weitere Möglichkeit für die Rekonstruktion<br />

unserer Erkenntnisse bezüglich spätantik-frühbyzantinischer Tonunguentarien<br />

in Pisidien, und im weiteren Sinne in ganz Kleinasien, bietet. Nach den Berichten<br />

des Grabungsleiters sind die Fundkontexte dieser Stücke bemerkenswert vielfältig:<br />

die meisten Stücke davon stammen aus den Grabungen vom Augustus-Forum im östlichen<br />

Stadtteil. Außerdem wurden ebenfalls am Tiberius-Forum sowie in der St. Paulus-Kirche<br />

im nordwestlichen Stadtteil weitere Funde geborgen. Somit kann man<br />

feststellen, daß die Tonunguentarien gleichzeitig in unterschiedlichen Gebäuden, d.h.<br />

sowohl in profanen, als auch in religiösen Fundkontexten auftauchen. Dennoch kennt<br />

man bislang kein einziges Fundstück aus einer spätantik-frühbyzantinischen Bestattung.<br />

Im Erhaltungszustand dieses Typus in Antiocheia zeigen sich Parallelitäten zu anderen<br />

Fundzentren (insbesondere zu Seleukeia Sidera und Sagalassos): Keine Stücke<br />

dieses Gefäßtypus sind in Antiocheia komplett erhalten geborgen worden; die sehr<br />

fragmentarischen Brüche stammen meistens aus dem gleichen Bereich, vom Hals<br />

oder Boden. Die Oberfläche der meisten Stücke ist bemerkenswert stark korrodiert.<br />

Typologisch betrachtet weisen die Fundstücke aus Antiocheia einen hohen Verwandschaftsgrad<br />

mit den Tonunguentarien aus Seleukeia Sidera auf, wobei die Fundstücke<br />

aus beiden Grabungsstätten zusätzlich noch individuelle Charakterzüge tragen.<br />

Zu den Fundstücken aus Sagalassos gibt es typologische Unterschiede hinsichtlich ihrer<br />

Ausmaße, da ihr Bauchumfang generell noch kleiner ist als die der sagalassischen<br />

Stücke, wobei wir hierbei bezüglich der Aussagefähigkeit die geringere Anzahl der<br />

Fundstücke in Antiocheia berücksichtigen müssen. Infolgedessen könnten sie ein geringeres<br />

Fassungs<strong>ve</strong>rmögen besessen haben als die sagalassischen Stücke. Die Länge<br />

der Tonunguentarien aus Antiocheia beträgt ähnliche Werte wie die der Fundstücke aus<br />

Sagalassos und Seleukeia Sidera. Eine weitere Ähnlichkeit besteht in der Dicke der Gefäßwand.<br />

Die Mündungsbreite der Fundstücke aus Antiocheia variiert zwischen ca. 3,1<br />

bis 3,2 cm. Die meisten weisen einen spitz zulaufenden Boden auf und sind nicht standfähig.<br />

Bei allen Halsfragmenten fällt ausnahmslos zwischen Hals und Körper eine markante<br />

Rille auf. Ihre Oberfläche ist eher grob bearbeitet, wobei keine Drehlinie zu spüren<br />

ist, und ähnelt der Fertigungsart der Fundstücke aus Sagalassos und Seleukeia<br />

Sidera stark. Innerhalb der Gefäße findet man dagegen sehr markante Drehlinien.<br />

Über den Ton konnten einige Ergebnisse durch Beobachtungen ohne instrumentelle<br />

Hilfe erzielt werden. Es wurde <strong>ve</strong>rsucht, die Tongattungen und morphologische<br />

Gemeinsamkeiten auf <strong>ve</strong>rschiedene Weise zu betrachten und zu beschreiben. Bei<br />

den spätantik-frühbyzantinischen Tonunguentarienfunden aus Antiocheia handelt es<br />

sich um einen oft dunkelroten, sehr feinen, reinen und dichten Ton, fast ohne sichtbare<br />

Unreinheiten, der sich deutlich von Tonarten anderer Waren unterscheidet. Dabei ist<br />

hervorzuheben, daß diese Tonart bei spätantik-frühbyzantinischen Tonunguentarien<br />

aus Seleukeia Sidera ebenfalls nachzuweisen ist. Allerdings kann die Herkunft dieser<br />

einheitlichen Tongattung noch nicht bestimmt werden, die vielleicht eher auf eine entfernte<br />

Produktionsstätte deutet, was aber nur durch naturwissenschaftliche Analysen<br />

geklärt werden könnte.<br />

Meistens zeigen die Hauptflächen eines Gefäßes eine einheitliche Farbe und<br />

keine großen Farbunterschiede. Manchmal tauchen jedoch <strong>ve</strong>rschiedene Oberfläc-<br />

13 In Seleukeia Sidera wurde eine unfertige/deformierte Scherbe mit <strong>ve</strong>rschmiertem Stempel gefunden, die vielleicht einen<br />

naheliegenden Produktionsort dieser Stücke nachweisen könnte.<br />

14 Zu den spätantiken Tonunguentarien aus Sagalassos: Degeest 1993; Degeest 2000: 172-3, Abb. 222-3; Degeest u.<br />

a. 1999; und Kimpe u. a. 2003.<br />

15 Zu den spätantiken Tonunguentarien aus Seleukeia Sidera: (u. a.) Laflı 2004a; und 2002b-d.<br />

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