--KAPAK ARAÞTIRMA kopya 1 - Kültür ve Turizm Bakanlığı
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Schwerpunktmäßig wurde während der Kampagne 2003 die Aufnahme der Befestigungsanlage<br />
abgeschlossen 10 und der Anfang eines systematischen Keramik-Sur<strong>ve</strong>ys<br />
gemacht.<br />
Für die Stadtmauer von Pednelissos lassen sich nach Auswertung der bisherigen<br />
Erkenntnisse mindestens zwei umfangreiche hellenistische Ausbauphasen dokumentieren.<br />
Im Bereich der Oberstadt sind eine Reihe stilistisch sehr <strong>ve</strong>rschiedener Mauerpartien<br />
erhalten, deren chronologische Abfolge im einzelnen sich nicht mehr klären<br />
läßt. Eine Reihe von Gemeinsamkeiten <strong>ve</strong>rbindet drei Komplexe aus Stadttor und benachbartem<br />
Turm, jeweils einem im Norden, Westen und Süden der Oberstadt 11. Sie<br />
markieren einen frühen Verlauf der Stadtbefestigung, der den natürlichen Geländevorteilen<br />
in der Oberstadt folgte. Der mittlere dieser drei Türme 12 blieb bis in die Spätzeit<br />
der Stadt bestehen, während seine angrenzenden Kurtinen vollständig abgebrochen<br />
und zum Teil überbaut wurden.<br />
Noch älter ist nahe dem nördlichen Tor ein Mauerabschnitt mit Polsterquaderwerk<br />
(Abb. 4) 13, der zum frühesten Bestand der Befestigung überhaupt zählt. Die<br />
nächsten Parallelen für diesen Mauerstil an Wehrbauten finden sich in spätklassischfrühhellenistischer<br />
Zeit in Karien, bei den Mauern von Euromos und Iasos 14. Wie weit<br />
man das Beispiel in Pednelissos hinauf datieren muß, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen.<br />
Es könnte gut auf das 3. Jahrhundert v. Chr. zurückgehen, für das nach der literarischen<br />
Überlieferung bereits eine Befestigung für Pednelissos angenommen werden<br />
muß 15.<br />
Einer umfangreichen Erweiterung der Stadt gehört die Befestigung in der Unterstadt<br />
an. Eine Kurtine nahe dem Südtor der Oberstadt 16 ist nach ihren Konstruktionsmerkmalen<br />
ebenfalls dieser Phase zuzuschreiben. Sie belegt den beachtlichen<br />
Umfang dieses neuen Mauerings; ihr weiterer Verlauf und die Anbindung zu der in der<br />
Unterstadt erhaltenen Mauer muß allerdings offen bleiben. Dem sorgfältigen Quadermauerwerk<br />
dieser Phase (Abb. 5) am besten <strong>ve</strong>rgleichbar ist die Befestigung im<br />
nordlykischen Oinoanda, die in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. zu datieren<br />
ist 17. Der markanteste Bau der Unterstadtmauer ist ein Turm mit einem Bogentor im<br />
Erdgeschoß 18. Er läßt sich in einem geographisch engen Radius (Pamphylien-Südpisidien)<br />
mit einer Reihe weiterer Türme dieses Typs <strong>ve</strong>rgleichen (Sillyon, Gü<strong>ve</strong>rcinlik,<br />
Kremna), die in das 2. oder 1. Jahrhundert v. Chr. zu datieren sind 19.<br />
Die Mauer der Unterstadt wurde in der Kaiserzeit sukzessi<strong>ve</strong> abgebrochen, um<br />
das Steinmaterial wieder<strong>ve</strong>rwenden zu können.<br />
Zur Gewinnung ergänzender historischer und kulturhistorischer Daten wurde im<br />
Jahre 2003 ein Keramiksur<strong>ve</strong>y begonnen. In einem ersten Schritt wurden geeignete<br />
Areale zum intensi<strong>ve</strong>n Absammeln der Keramik ermittelt und definiert. Die Auswahl be-<br />
10 Die Arbeit wurde von Eric Laufer vom Archäologischen Institut der Uni<strong>ve</strong>rsität zu Köln im Rahmen einer Magisterarbeit<br />
gemacht.<br />
11 Işın 1998, 121 (Plan) G 1, Tw 4 und G 2.<br />
12 Vandeput-Köse 2003, 328 Abb. 9.<br />
13 Moretti 1921, Taf. 7; Işın 1998, Abb. 7. 8. Beispiele für die Verbreitung des Polsterquaderwerks sind zusammengestellt<br />
bei Isin a. O. 114 Anm. 33-37 und B. Varkıvanç, Lykia 3, 1996/1997, 102-114.<br />
14 Euromos: J.-P. Adam, L’Architecture militaire Grecque (1982) 30 f. Abb. 43; S. L. Karlsson, REA 96, 1994, 151–153.<br />
Iasos: P. Le Bas, Voyage Archéologique en Grèce et en Asie Mineure 1842-1844, Hrsg. S. Reinach (1888) Taf. 66;<br />
C. Franco, REA 96, 1994, 174; F. Berti in: L. Costa (Hrsg.), Arslantepe Hierapolis Iasos Kyme (1993) 208.<br />
15 Pol. 5, 72 f. Işın 1998,114 wollte die Mauer zu bestimmt dem letzten Viertel des 3. Jahrhunderts zuweisen.<br />
16 Moretti 1921, 300 (Plan) Mauer „f".<br />
17 A. Mc Nicoll, Hellenistic fortifications from the Aegean to the Euphrates, wiht revisions and an additional chapter by<br />
N. P. Milner (1997) 122-126. Taf. 51. 54. S. 156. 216; Th. Marksteiner, Die befestigte Siedlung von Limyra (1997) Taf.<br />
69 Abb. 193.<br />
18Işın 1998, 122 Abb. 3; Vandeput-Köse 2004, 360 Abb. 13.<br />
19 Sillyon: Mc Nicoll a. O. 140 Taf. 64; Gü<strong>ve</strong>rcinlik: H. Rott, Kleinasiatische Denkmäler aus Pisidien, Pamphylien, Kappadokien<br />
und Lykien (1908) 59 f. Abb. 23; R. Paribeni-P. Romanelli, MonAnt 23, 1914, 108-113 Abb. 19; Kremna:<br />
Mitchell 1995, 11 Taf. 4 S. 46-48.<br />
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