07.01.2013 Views

--KAPAK ARAÞTIRMA kopya 1 - Kültür ve Turizm Bakanlığı

--KAPAK ARAÞTIRMA kopya 1 - Kültür ve Turizm Bakanlığı

--KAPAK ARAÞTIRMA kopya 1 - Kültür ve Turizm Bakanlığı

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

ücksichtigte neben der Erreichbarkeit der Keramik unterschiedliche Funktionsbereiche<br />

der Stadt. Große Mengen von an der Oberfläche liegender Keramik erforderten allerdings<br />

eine Beschränkung der Arbeiten, so dass zunächst exemplarisch einige öffentliche<br />

Anlagen wie das Apollon-Heiligtum, die so genannte Untere Agora und eine<br />

mutmaßliche Stoa in der unteren Stadterweiterung untersucht wurden. Die Begehung<br />

ausgewählter Areale mit Privatbebauung in den Wohnvierteln der Oberstadt ist für die<br />

kommende Kampagne vorgesehen.<br />

Aufgrund der besonderen topographischen Verhältnisse der untersuchten<br />

Komplexe-es handelt sich zumeist um ein flaches, überschaubares und definierbares<br />

Gelände-wurden beim Absammeln der öffentlichen Bereiche keine Planquadrate geschaffen,<br />

sondern das jeweilige Areal-orientiert an den Baulichkeiten-in Laufstreifen von<br />

ca. 2 m aufgeteilt und intensiv abgesucht. Dabei wurden im Wesentlichen alle Scherben<br />

zur Quantifizierung aufgehoben. Vorheriges Abgehen des Geländes und die Aufteilung<br />

von Laufstreifen sollte mögliche Keramikkonzentrationen feststellen helfen. Zu<br />

Erleichterung der Keramikbearbeitung wurde eine Datenbank eingerichtet, die Daten<br />

zur Keramik selbst und zu den Fundorten aufnimmt. Basis ist die spezifische Form innerhalb<br />

einer Ware, die quantifiziert und mit den Fundorten und Datierungen <strong>ve</strong>rknüpft<br />

werden kann.<br />

Durch erste Untersuchungen ergibt sich ein durch die Keramik nachweisbarer<br />

Datierungsrahmen für die Besiedlungszeit der Stadt von etwa der Mitte des 2. Jahrhunderts<br />

v. Chr. bis in das 7. möglicherweise aber auch in das 12. Jahrhundert n. Chr.<br />

Erkennbare Schwerpunkte, also Zeiträume aus denen besonders viel Keramik vorliegt,<br />

sind der späte Hellenismus und die frühe Kaiserzeit (1. Jh. v. Chr./1. Jh. n. Chr.) und<br />

die Spätantike (4.–7. Jh. n. Chr.). Die relativ breite Palette von importierter Keramik zeigt<br />

schon jetzt, dass die Stadt gut an die regionalen und überregionalen Handelsströme<br />

angeschlossen war -und nicht etwa zurückgezogen-, der geographischen Lage<br />

entsprechend seine importierten Waren aus bestimmten Regionen bezog. Beispielsweise<br />

ist erwartungsgemäß viel Terra Sigillata aus Sagalassos wie etwa die Formen<br />

1B163, 1B190 und 1B191 20 (Abb. 6, 1-3) bezogen worden, Waren aus Perge, Zypern<br />

(Abb. 6, 4) 21, Nordsyrien und Westkleinasien (Abb. 6, 5) 22 finden sich aber ebenfalls.<br />

Pednelissos präsentiert sich damit als ein typischer ostmediterraner Fundplatz, dessen<br />

spezifische Fundzusammensetzung offenbar nicht zuletzt von überregionalen Entwicklungen<br />

beeinflusst worden ist.<br />

20 Vgl. J. Poblome, Sagalassos Red Slip Ware. Typology and Chronology (1999) 69 ff. Form 1B163 Abb. 28; 78 ff. Form<br />

1B190 Abb.32; 80 ff. Form 1B191 Abb. 33-34.<br />

21 Cypriotic Red Slip Ware, Hayes Form 1: vgl. J.W. Hayes, Late Roman Pottery (London 1972) 372 ff. Abb. 80.<br />

22 Phokäische Sigillata, Gassner Variante e: vgl. V. Gassner, Das Südtor der Tetragonos-Agora. Keramik und Kleinfunde.<br />

Forsch. Ephesos XIII 1.1 (Wien 1997) 139 Taf. 47; M. Zelle, Funde spätantiker Sigillata in Assos. In: B. Liesen/U.<br />

Brandl (Hrsg.), Römische Keramik-Herstellung und Handel. Xantener Berichte 13 (Mainz 2003) 94 Abb. 8.<br />

238

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!