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--KAPAK ARAÞTIRMA kopya 1 - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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Grabung (Abb. 8), die sich durch die Einbohrung an ihrer Unterseite vielleicht als Knauf<br />

für eine große Pyxis erklären lassen, deren Inhalt sie beschützen 18.<br />

Die beiden von Hogarth gefundenen Reliefs mit Eber und Wildziege gehören stilistisch<br />

und von ihrer technischen Herrichtung her zur Wildziege aus den österreichischen<br />

Grabungen 19.<br />

Alle sind im sog. Tierstil gearbeitet, für den die großflächige Parzellierung des<br />

Körpers und die dünnen, wie geknickte Grashalme wirkenden Gliedmaßen charakteristisch<br />

ist. Alle zeigen auf ihrer Rückseite ein vorspringendes Prisma mit <strong>ve</strong>rtikaler und<br />

horizontaler kreuzförmiger Durchbohrung. Auch eine der schönsten Tierdarstellungen<br />

aus den österreichischen Grabungen ein fast vollplastisch gearbeiteter Widder zeigt diese<br />

stilistischen und technischen Merkmale 20.<br />

Von den Darstellungen von Menschen aus der Grabung von Hogarth wird eine<br />

Gruppe durch den sog. Megabyzos und die sog. Spinnerin repräsentiert 21. Zu dieser<br />

Gruppe gehört auch eine Figur aus den österreichischen Grabungen, die ein großes,<br />

an ihrer Oberfläche <strong>ve</strong>rbrochenes Objekt in beiden Händen hält 22. Die Figur war der<br />

Griff eines Kultgerätes, das sie auf dem Kopf trägt. Es besteht aus zwei von Stegen unterteilten<br />

Schalen, wie sie ganz ähnlich von Hogarth gefunden wurden (Abb. 9, 10) 23.<br />

Die zweite Gruppe zeigt weibliche Figuren, die mit Chiton und oft auch Schleier<br />

bekleidet sind. Hier werden Formen vorweggenommen, die sich auch in der ionischen<br />

Großplastik finden. Eine Figur zeigt anatolische Attribute wie die phrygische Schale in<br />

der Hand und die Stange auf dem Kopf. Die Figuren weisen eine ‘ungriechische’ Physiognomie<br />

mit einer enormen Tendenz zum Realismus und Individualismus auf, die sich<br />

in der archaischen ostionischen Kunst sonst nicht findet 24.<br />

Auch unter den Elfenbeinen sind nur wenige aus anderen Gegenden mitgebrachte<br />

Gegenstände zu <strong>ve</strong>rzeichnen. Zu diesen gehört ein syrisches Plättchen mit Greifen,<br />

der aus einer Lotosblüte oder ‘Paradiesblume’ Nektar saugt 25. Zwei Plättchen mit<br />

Darstellung einer phönikischen Gottheit zeigen, das von auswärts kommende Besucher<br />

des Heiligtums ihre eigenen Vorstellungen von der Göttin des Artemisions miteinbringen<br />

konnten 26.<br />

Bernstein<br />

Anton BAMMER<br />

Ulrike MUSS<br />

Aus den englischen Grabungen stammen Perlen und Anhänger 27 sowie eine<br />

weibliche Figur von 3,7 cm. Höhe, in der Hogarth die Darstellung einer Göttin erkennen<br />

wollte. Es handelt sich um eine offenbar unbekleidet wiedergegebene Frau ohne<br />

Arme und Hände, die auf krallenartigen Füßen steht. Ihr Haar ist in Form einer kompakten<br />

rhombenförmig ziselierten Masse angegeben 28.<br />

18 C. Smith, in: Excavations (1908) Taf. XXIII,1; A. Bammer, Ivories from the Artemision at Ephesus, in J.L. Fitton (Hrsg)<br />

Ivory in Greece and the Eastern Mediterranean, British Museum Occasional Papers 85, 1992, 185-204.<br />

19 C. Smith, in: Excavations (1908) Taf. XXIII,2 und XXII,5; XXVI, 3a und 3b; A. Bammer, ÖJh 58, 1988, 12, Abb. 16a,b;<br />

Bammer-Muss (1996) 30 Abb. 26.<br />

20 A. Bammer, Das Heiligtum der Artemis von Ephesos (1984) Abb. 104; Bammer-Muss (1996) 30 Abb. 27.<br />

21 C. Smith, in: Excavations (1908) 155ff.; Taf. XXI; XXIV.<br />

22 Bammer-Muss (1996) 74 Abb. 88,89.<br />

23 D.G. Hogarth, in: Excavations (1908) Taf. XLI 18,19.<br />

24 A. Bammer, ÖJh 56, 1985, 39-58. F. Işık, in: Kosmos (2001) 85ff.<br />

25 Bammer-Muss (1996) 85 Abb.105.<br />

26 Bammer-Muss (1996) 84 Abb.101; A. Bammer, AnatSt 35, 1985, 103-108 Taf. XIVff.<br />

27 D.G. Hogarth, in Excavations (1908) 210ff. Taf. XLVII; XLVIII; D.E. Strong, Catalogue of Car<strong>ve</strong>d Amber in the Department<br />

of Greek and Roman Antiquities (1966) 41ff. Taf.2.<br />

28 D.G.Hogarth, in: Excavations (1908) Taf. XLVIII 20, 21.<br />

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