Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Die Vorgehensweise der Modellerstellung<br />
Mit Hilfe von Simulationen ist im Schritt der Validierung zunächst zu überprüfen, ob das<br />
Modell in der Lage ist, die für die Fragestellung relevanten Aspekte des technischen Prozesses<br />
geeignet zu beschreiben. Hierbei können durchaus Iterationen verbunden mit Änderungen<br />
in den vorangegangenen Zwischenschritten erforderlich sein. Als Referenz können Messdaten<br />
des technischen Prozesses oder bekanntes Prozessverhalten dienen. Letzteres kann auf<br />
unabhängigen, bereits validierten Simulationen beruhen.<br />
Eine der anspruchsvollsten und daher auch in Zukunft nur manuell lösbaren Aufgaben ist die<br />
Erstellung des physikalischen Ersatzmodells. An diesem Punkt fließt Erfahrung, Wissen und<br />
Intuition des Modellentwicklers ein.<br />
Zunächst wird er versuchen, das zu betrachtende System hierarchisch in kleine, überschaubare<br />
Komponenten zu untergliedern. Neben der besseren Überschaubarkeit ergibt sich auf<br />
Komponentenebene eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der Wiederverwendbarkeit bereits entworfener<br />
Komponenten. Dies gilt sowohl für Komponentenmodelle aus dem laufenden Projekt<br />
als auch für Komponentenmodelle aus älteren, abgeschlossenen Projekten.<br />
Die gezielte Einbeziehung der Wiederverwendung als Entwurfsmethode ist von Vorteil für die<br />
Entwurfseffizienz und zur Reduktion möglicher Fehler, da bereits getestete verifizierte Komponenten<br />
anstatt eventuell fehlerbehafteter Neuimplementierungen eingesetzt werden. Die<br />
Methode des komponentenbasierten Modellentwurfes kann Erfahrungen aus der Vorgehensweise<br />
bei der Entwicklung großer Softwaresysteme nutzen. Dies wird im folgenden beschrieben.<br />
2.2 Generische Konzepte<br />
Es geht hierbei darum Konzepte der Software-Technik zur Erstellung großer Softwaresysteme<br />
[Ave et al.-98] in die mathematische Modellbildung zu übertragen und zu nutzen. Auch ein<br />
mathematisches Modell stellt, zur Simulation implementiert, lauffähigen Code, also Software,<br />
dar.<br />
Anforderungsbeschreibung<br />
Selektion<br />
Mustersammlung<br />
Systembeschreibung<br />
Adaption Komposition<br />
Abbildung 2: Prozessmodell generischer Softwareentwicklung nach Basili [Bas-90]<br />
Bei grober Abstraktion kann man ein generisches Vorgehensmodell der Softwareentwicklung<br />
ähnlich Abb. 2 postulieren [Bas-90]. Aus einer Mustersammlung oder Bibliothek werden<br />
Komponenten, Erfahrungen, Vorgehensmodelle aufgrund einer Anforderungsbeschreibung<br />
selektiert, an die Problemstellung adaptiert und im Schritt der Komposition zu einer vollständigen<br />
Systembeschreibung überführt. Wieder verwendet werden hierbei die der Mustersammlung<br />
oder Bibliothek entnommenen Muster. Die Ausprägung der Muster sowie die<br />
Vorgehensweise der Selektion, Adaption und Komposition ist domänenspezifisch.<br />
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