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Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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5.1 Die Gebäude-Bibliothek<br />

5.1.1 Die Begriffsbildung<br />

Gebäude<br />

HKL-System<br />

(Heizen, Klima, Lüften)<br />

klimatische Einflüsse<br />

Außentemperatur, Wind, Feuchte, Regen,<br />

solarthermische kurzwellige Einstrahlung,<br />

langwelliger Strahlungsaustausch mit der Umgebung<br />

sonstige Einflüsse<br />

Benutzerverhalten<br />

(manuelle Lüftung, interne Wärmeeinträge)<br />

Abbildung 53: Die Wechselwirkung des Gebäudes mit äußeren Einflüssen<br />

Erstellung der Modellbibliothek<br />

Primäre Aufgabe bei der Erstellung eines Gebäudemodells ist es, die Geometrie und physikalische<br />

Beschaffenheit eines Gebäudes in ein mathematisches Modell zu übertragen. Die hierbei<br />

angewendete Grundidee ist es, die einzelnen Räume, aber auch die sie verbindenden<br />

Wände in ein räumliches Gitter zu übertragen, wobei den einzelnen Gitterpunkten physikalische<br />

Eigenschaften wie Temperatur, Wärmekapazität oder auch Wärmeleitfähigkeit zugeordnet<br />

werden. Das thermische Verhalten des Gebäudes, die zeitliche Veränderung seiner<br />

Energieströme kann so analog einem elektrischen Netzwerk aus Widerständen und Kapazitäten<br />

dargestellt werden.<br />

Die Komponentenbausteine werden in einer Bibliothek hinterlegt. Sie enthalten die physikalische<br />

Verhaltensbeschreibung des realen Bauteils. Die nicht berechnungskausale Modellerstellung<br />

erlaubt eine so physiknahe Implementierung, dass im folgenden die relevanten<br />

physikalischen Effekte allein durch die Vorstellung und Diskussion der Modellklassen erläutert<br />

werden können. Bei der Auswahl der zu berücksichtigenden Effekte wurde auf die VDI<br />

Richtlinie [VDI-6020] zurückgegriffen.<br />

Alle Modellkomponenten sind objektorientiert modelliert. Vererbungshierarchien definieren<br />

gemeinsame Grundstrukturen mit standardisierten Schnittstellen. Sie stellen gemeinsam<br />

benötigte Materialeigenschaften zur Verfügung.<br />

Bei der Modellerstellung durch den Anwender sind Bausteinklassen aus der Bibliothek zu<br />

selektieren, zu instantiieren und individuell zu parametrieren. Gegebenenfalls kann auch eine<br />

Adaption erforderlich sein. Die Komponenten werden in einem Objektdiagramm zu einem<br />

Gebäudemodell verschaltet. Neben den elementaren Bausteinen existieren in der Bibliothek<br />

komplexe Bausteine, die komplette architektonische Strukturen repräsentieren. Ihre vertikale<br />

Aggregationshierarchie folgt der Strukturierung eines realen Gebäudes.<br />

Das System unterliegt äußeren Störungen u.a. in Form der äußeren klimatischen Einflüsse.<br />

Hierzu zählt beispielsweise die solarthermische Einstrahlung, der Strahlungsaustausch der<br />

Hüllflächen mit der Umgebung, die Außenlufttemperatur und alle die Wärmeübergangszahl<br />

der äußeren Gebäudehülle beeinflussenden Größen. Dies ist der Wind, aber auch die herrschende<br />

Feuchte oder der Regen. Darüber hinaus beeinflusst der Wind maßgeblich den<br />

Luftaustausch des Gebäudes mit seiner Umgebung durch Fugen und Ritzen. Weitere Störungen<br />

sind das Benutzerverhalten bezüglich Lüftung oder zusätzliche interne Wärmeeinträge.<br />

Die meist in Form von Datenfiles vorhandenen klimatischen Einflüsse und eine Spezifikation<br />

des Benutzerverhaltens werden während der Simulationszeit gelesen und eingekoppelt.<br />

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