Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Die Vorgehensweise der Modellerstellung<br />
lie versteht man eine Menge von Produkten mit identischem Konstruktionsprinzip. In Einzelheiten<br />
dürfen sich die Produkte der Produktfamilie unterscheiden. Wichtig für die weitere<br />
Vorgehensweise ist daher zunächst das Erkennen der Variabilitäten und Gemeinsamkeiten der<br />
entwickelten Produkte.<br />
Hat man das gemeinsame Konstruktionsprinzip einer Produktfamilie erkannt [Gey et al.-00],<br />
kann man einen für alle Produkte der Produktfamilie anwendbaren Konstruktionsplan<br />
(Abb. 5) erstellen. Dieser ist zunächst unvollständig. Er besitzt Lücken an den Stellen, an<br />
denen die Variabilitäten der Produkte der Produktfamilie berücksichtigt werden müssen. Ein<br />
generischer Entwurfsprozess besteht darin, aus einer Komponentenbibliothek Bausteine zu<br />
entnehmen, welche die spezielle Ausprägung der Variabilität der Produktfamilie für den konkreten<br />
Anwendungsfall berücksichtigen, und mit ihnen die Lücken auszufüllen. Voraussetzung<br />
zur Anwendbarkeit dieser Methode ist die klare Definition der Schnittstellen an den<br />
Lücken des zu ergänzenden Konstruktionsplans der Produktfamilie.<br />
Lücke<br />
Haus<br />
Flach- Sattel- Pultdach?<br />
Abbildung 5: Konstruktionsplan der Produktfamilie Haus<br />
In der Modellbildung entsprechen die zu erstellenden Produkte mathematischen Gesamtmodellen<br />
zur Beschreibung verschiedener, realer, technischer Prozesse. Die technischen Prozesse<br />
und damit auch der Konstruktionsplan der mathematischen Modelle dürfen sich<br />
unterscheiden, sollten jedoch überwiegend Gemeinsamkeiten aufweisen. Genau diese Bedingung<br />
ist jedoch im Bereich der Softwareentwicklung und mathematischen Modellbildung in<br />
den seltensten Fällen erfüllt.<br />
Will man eine Vielzahl möglicher Gebäude mit einem gemeinsamen Konstruktionsplan<br />
beschreiben, erkennt man, dass kaum eine einzelne Komponente invariant bleibt. Die Anzahl<br />
frei zu bleibender Lücken im Konstruktionsplan sowie die mögliche Anzahl von Varianten<br />
pro Konstruktionslücke verhindern eine effektive Nutzung des Konzeptes der Produktfamilien.<br />
Haus<br />
Stockwerk 1 ... Stockwerk n<br />
Flur Raum 1 ... Raum n<br />
Abbildung 6: Hierarchische Gebäudestruktur<br />
Andererseits kann das mathematische Modell eines Gebäudes in eine hierarchische Struktur<br />
untergliedert werden, die in praktisch allen Anwendungsfällen wiederkehrt. Ein Gebäude<br />
besteht aus einer variablen Anzahl von Stockwerken. Diese besitzen eine variable Anzahl von<br />
Räumen, aber nur einen gemeinsamen Flur (Abb. 6).<br />
Im Gegensatz zu einem lückenbehafteten, starren Konstruktionsplan sollte die Variantenvielfalt<br />
der möglichen Modellbeschreibungen erfasst werden können. Hierzu sind zunächst variante<br />
und invariante Teile der Struktur zu identifizieren. Die Variabilität der varianten Teile ist<br />
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