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Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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2.5 Nutzung von Modellbibliotheken<br />

Die Vorgehensweise der Modellerstellung<br />

Erst der Aufbau einer Bibliotheksstruktur erlaubt die systematische Einbeziehung der Wiederverwendung<br />

als Entwurfswerkzeug. Ziel wird es sein, instantiierbare Komponentenmodelle,<br />

komplette Teilprozessmodelle, aber auch fertige Gesamtmodelle zur<br />

Wiederverwendung abzulegen.<br />

An dieser Stelle sei auf eine Besonderheit des Entwurfsprozesses in dieser speziellen Anwendungsdomäne<br />

hingewiesen. Die physikalischen Ersatzmodelle werden überwiegend vom<br />

Anwender entworfen, nicht automatisch generiert. Die Ausprägung der Schritte der Selektion,<br />

Adaption und Komposition haben dies zu berücksichtigen.<br />

2.5.1 Selektion und Adaption<br />

Die Dekomposition des realen technischen Prozesses sollte sukzessive erfolgen. Die Vorgehensweise<br />

folgt so zunächst der Systemanalyse des Top-Down-Ansatzes. Nach jeder Zerlegung<br />

ist im Schritt der Selektion zu überprüfen, ob in der Bibliothek kein geeignetes<br />

Teilprozessmodell vorhanden ist. Erst im Falle des Nichtauffindens eines passenden oder mit<br />

vertretbarem Aufwand adaptierbaren Teilprozessmodells ist die Granularität durch Dekomposition<br />

zu erhöhen. Gelangt man zu elementaren Komponentenmodellen sind diese entsprechend<br />

einer Bottom-Up-Vorgehensweise zu verschalten.<br />

Hier ist bei der Modellerstellung der eingelagerten Komponentenmodelle eine möglichst intuitive<br />

Abgrenzung der Teilsysteme, die sich an der physikalischen Anschauung orientiert,<br />

unumgänglich. Bauteile, Anlagen, Anlagenkomponenten müssen durch eigene Produktfamilien<br />

mathematischer Modelle repräsentiert werden. Reale, technische Schnittstellen (Flansche,<br />

Rohrleitungen, Steckverbinder, Kabel, Kontaktflächen oder allgemeine Grenzflächen)<br />

müssen auf Schnittstellen der Modelle abgebildet werden.<br />

Neben der Kommentierung und sinnvollen Benennung unterstützen graphische Entwicklungsumgebungen<br />

die Selektion. Mnemotechnische Icons erlauben eine intuitive und schnelle<br />

Selektion. Denn zum einen kann der Anwender geometrische Formen einfacher Graphiken<br />

schneller erfassen als Texte, zum anderen repräsentieren sie einfache Abbilder des technischen<br />

Teilprozesses. Gute mnemotechnische Icons sind ideale Repräsentanten von Produktfamilien.<br />

Bei der Erstellung eines Modells entwirft man ein Abbild der realen Welt. Zunächst sind im<br />

Schritt der Abstraktion unwichtige Aspekte des realen Prozesses auszuklammern. Dann sind<br />

typische Eigenschaften aufzufinden, die es ermöglichen, den Prozess in eine Menge gleichartiger<br />

Fälle einzureihen. Diese gleichartigen Fälle werden auf ein gemeinsames Modell abgebildet.<br />

Genau die gleichen Tätigkeiten sind bei der Erstellung eines guten graphischen Icons erforderlich.<br />

Auch ein graphisches Icon ist ein - wenn auch mit sehr geringem Informationsgehalt<br />

ausgestattetes - Modell eines realen Prozesses. Es zeigt die charakteristischen Gemeinsamkeiten<br />

auf und klammert die Variabilitäten aus. Dies unterstützt den Anwender bei der Selektion.<br />

Denn er wird zunächst versuchen sein aktuelles Problem anhand von Gemeinsamkeiten einer<br />

vorhandenen Produktfamilie zuzuordnen.<br />

Falls sich die Designregeln der mnemotechnischen Icons an die in der Anwendungsdomäne<br />

üblichen graphischen Formensprachen (Schaltbilder, Flusspläne, technische Zeichnungen)<br />

anlehnen, wird der Anwender sie schnell erfassen. Er wird sogar seinen aktuellen technischen<br />

Prozess durch eine ähnliche graphische Darstellung schon abgebildet haben. Die Zuordnung<br />

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